Literatur

Duyfjes, Umsätze für die Seeschifffahrt – Be- und Entladen, EU-UStB 2017, 36 ff. Radeisen, Keine Begünstigung einer mittelbaren Leistung im Zusammenhang mit der Seeschifffahrt oder Luftfahrt nach § 8 UStG – Zur Änderung der Rechtsauffassung bei der Begünstigung der Umsätze für die Schifffahrt und die Luftfahrt, UR 2008, 137. Raudszus/Wagner, Umsätze für die Seeschifffahrt und die Luftfahrt und Neues zum Freihafen, UStB 2008, 172. Raudszus/Wagner, Vorstufenumsätze für die Seeschifffahrt und die Luftfahrt und Informationen zur Aufhebung des Freihafens Hamburg, UStB 2012, 319 ff. Thomsen/Brete, Umsatzsteuerbefreiung für Luftfahrt- und Luftverkehrsunternehmer, UStB 2007, 317.

Verwaltungsanweisungen

BMF vom 13.09.2013, Az: IV D 3 – S 7155-a/08/10002, DStR 2013, 2007 – Anpassung UStAE an das AmtshilfeRLUmsG.

BMF vom 29.01.2014, Az: IV D 3 – S 7155a/13/10002, BStBl I 2014, 214.

BMF vom 20.01.2014, Az: IV D 3 – S 7155/0:002, BStBl I 2014, 154.

BMF vom 04.04.2014, Az: IV D 3 – S 7155-a/07/10002, BStBl I 2014, 801.

BMF vom 06.10.2017, Az: III C 3 – S 7155/16/10002, BStBl I 2017, 1349.

BMF vom 05.09.2018, Az: III C 3 – S 7155/16/10002, BStBl I 2018, 1922.

Hinweis: Zur Problematik der zeitlichen Geltungsdauer von BMF-Schreiben vgl. Einführung UStG, Rz. 100 ff.

Richtlinien/Hinweise/Verordnungen

UStAE: Abschn. 8.1–8. 3.

MwStSystRL: Art. 131, Art. 148, Art. 150, Art. 371 i. V. m. Anhang X Teil B Nr. 11 und 12, Art. 391.

UStDV: § 18.

1 Allgemeines

1.1 Überblick über die Vorschrift

 

Rz. 1

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Die Vorschrift steht in Zusammenhang mit der Steuerbefreiung nach § 4 Nr. 2 UStG (steuerfrei sind die Umsätze für die Seeschifffahrt und die Luftfahrt) und füllt diese inhaltlich aus (Legaldefinition). § 8 Abs. 1 UStG definiert dabei zunächst den Begriff der Umsätze für die Seeschifffahrt, § 8 Abs. 2 UStG den Begriff der Umsätze für die Luftfahrt. Nach § 8 Abs. 3 UStG hängt die Steuerbefreiung von einem entsprechenden Nachweis ab. Einzelheiten dieses Nachweises regelt § 18 UStDV (Ermächtigungsvorschrift vgl. § 8 Abs. 3 S. 2 UStG) unter Verweisung auf die entsprechende Anwendung des § 13 Abs. 1 und Abs. 2 Nr. 1 bis 4 UStDV (= Buchnachweis). Der Buchnachweis wurde bisher als materiell-rechtliche Voraussetzung für die Steuerbefreiung betrachtet (vgl. Rn. 51 ff.).

 

Rz. 2

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Die Vorschrift befreit nicht die Umsätze der Seeschifffahrt oder Luftfahrt, sondern die Umsätze für die Seeschifffahrt oder Luftfahrt. Sie hat damit den Zweck der Entlastung der Umsätze auf der Vorstufe (d. h. der Eingangsumsätze eines Schifffahrts- oder Luftfahrtunternehmens), um andauernde Vorsteuerüberhänge der Transportunternehmen zu vermeiden. Letztere erbringen in der Regel nichtsteuerbare Auslandsumsätze, die zum Vorsteuerabzug berechtigen (vgl. § 15 Abs. 3 Nr. 1 Buchst. a oder Nr. 2 Buchst. a UStG); § 8 UStG dient damit der Steuervereinfachung. Für den Leistungsempfänger (die Transportunternehmen) stellt sich die Frage nach dem Vorsteuerabzug (§ 15 UStG) somit nicht (Heidner in Bunjes, § 8 Rn. 1).

 

Rz. 3

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Der die Umsätze für die Seeschifffahrt oder die Luftfahrt erbringende Unternehmer hat demgegenüber den vollen Vorsteuerabzug. Seine Umsätze sind zwar steuerfrei nach § 4 Nr. 2 UStG und fallen damit grundsätzlich unter den Vorsteuerausschluss nach § 15 Abs. 2 Nr. 1 oder Nr. 2 UStG, auf Grund der Regelungen des § 15 Abs. 3 Nr. 1 Buchst. a und Nr. 2 Buchst. a UStG ist er aber dennoch zum vollen Vorsteuerabzug berechtigt (sog. echte Steuerbefreiung, vgl. § 4 Rn. 5 und 6).

1.2 Rechtsentwicklung

 

Rz. 4

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

§ 8 UStG gilt im Wesentlichen unverändert seit dem UStG 1980. Änderungen wurden durch das StMBG vom 21.12.1993 (BStBl I 1994, 50) sowie durch Art. 7 Nr. 4 des JStG 2007 vorgenommen, durch den die Verweisungen auf die Zolltarifpositionen in § 8 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 4 UStG angepasst wurden.

 

Rz. 5

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Bereits im Entwurf des JStG 2013 vom 19.06.2012 (BT-Drucks. 17/10000, Art. 9 Nr. 4) war eine teilweise Neuformulierung des § 8 Abs. 2 Nr. 1 UStG vorgesehen. Umgesetzt wurde diese nunmehr durch Art. 10 Nr. 4 des Gesetzes zur Umsetzung der Amtshilferichtlinie sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften (AmtshilfeRLUmsG, Gesetz vom 26.06.2013, BGBl I 2013, 1809) mit Wirkung vom 01.07.2013 (Art. 31 Abs. 4 AmtshilfeRLUmsG).

1.3 Geltungsbereich

1.3.1 Sachlicher Geltungsbereich

 

Rz. 6

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Die Vorschrift befreit die Umsätze für die Seeschifffahrt oder Luftfahrt mit dem Zweck der Entlastung der Umsätze auf der Vorstufe, d. h. der Eingangsumsätze eines Schifffahrts- oder Luftfahrtunternehmens (vgl. Rn. 1 ff.). Die Befreiung gilt umfassend für alle nämlichen Umsätze (vgl. dazu Rn. 18 ff. und vgl. Rn. 37 ff.).

1.3.2 Persönlicher Geltungsbereich

 

Rz. 7

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

§ 8 UStG sieht hinsichtlich des persönlichen Geltungsbereichs keine Beschränkungen vor und gilt daher für alle Unternehmer i. S. d. § 2 UStG.

1.3.3 Zeitlicher Geltungsbereich

 

Rz. 8

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Die Vorschrift wurde in den letzten Jahren nicht wesentlich geändert und wird damit grundsätzlich auf alle noch offenen Steuerfestsetzungen anwendbar sein (vgl. Rn. 4). Die Änderungen d...

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