Literatur

Scheller/Zaczek, Lohnveredelung im Zoll- und Umsatzsteuerrecht, UR 2015, 459.

Verwaltungsanweisungen

BMF vom 16.10.1997, Az: IV C 4 – S 7134 – 78/97, UR 1988, 37 (Mitwirkung der Zolldienststellen).

BMF vom 17.01.2000, Az: IV D 2 – S 7134 – 2/00, BStBl I 2000, 179 (Vordruckmuster).

BMF vom 17.07.2009, Az: IV B 9 – S 7134/07/10003, BStBl I 2009, 855 (ATLAS-Ausfuhr, Ausfuhrbelege).

BMF vom 03.05.2010, Az: IV D 3 – S 7134/07/10003, BStBl I 2010, 499 (ATLAS-Ausfuhr, Ausfuhrbelege).

BMF vom 15.11.2013, Az: IV D 2 – S 7300/12/10003, BStBl I 2013, 1475 (EUSt).

BMF vom 12.12.2013, Az: IV D 3 – S 7015/13/10001, BStBl I 2013, 1627 (Verwendung für Zwecke des Unternehmens).

BMF vom 06.01.2014, Az: IV D 3 – S 7156/13/10001, BStBl I 2014, 152 (elektronische Übermittlung).

BMF vom 10.12.2014, IV D 3 – S 71015/14/10001, BStBl I 2014, 1622 (EUSt).

Hinweis: Zur Problematik der zeitlichen Geltungsdauer von BMF-Schreiben vgl. Einführung UStG, Rz. 100 ff.

Richtlinien/Hinweise/Verordnungen

UStAE: Abschn. 7.1–7. 4.

MwStSystRL: Art. 131, Art. 146 Abs. 1 Buchst. d.

UStDV: §§ 12, 13 i. V. m. §§ 8–11.

1 Allgemeines

1.1 Überblick über die Vorschrift

 

Rz. 1

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

§ 4 Nr. 1 Buchst. a 2. Alt. UStG stellt neben der Ausfuhrlieferung auch die Lohnveredelung an Gegenständen der Ausfuhr steuerfrei, ohne den Begriff der Lohnveredelung tatbestandsmäßig zu definieren. Die Tatbestandsmerkmale der Lohnveredelung werden daher gesondert in § 7 UStG geregelt (Legaldefinition). Die Vorschrift lehnt sich dabei an den Aufbau des § 6 UStG an und untergliedert den Tatbestand der Lohnveredelung entsprechend in drei Fallgruppen (§ 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 1–3 UStG), die sich in geografischer Hinsicht (= Verbleib der Gegenstände der Ausfuhr nach der Be- oder Verarbeitung/Drittlandsgebiet/Gebiete nach § 1 Abs. 3 UStG) und bezüglich der Person des Ausführers (Ausfuhr durch den Werkunternehmer/Ausfuhr durch den Auftraggeber) unterscheiden. Sofern für die Steuerbefreiung die Eigenschaft eines ausländischen Auftraggebers erforderlich ist (§ 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 und Nr. 3 Buchst. a UStG), verweist § 7 Abs. 2 UStG auf die für den ausländischen Abnehmer geltende Definition des § 6 Abs. 2 UStG. Die Voraussetzungen der Steuerbefreiung sind, wie bei der Ausfuhrlieferung (§ 6 UStG) und der i. g. Lieferung (§ 6a UStG), von entsprechenden Nachweisen abhängig (§ 7 Abs. 4 UStG i. V. m. §§ 12 und 13 UStDV). § 7 Abs. 3 UStG regelt den Sonderfall der Werkleistung nach § 3 Abs. 10 UStG (Überlassung gleichartiger Gegenstände); § 7 Abs. 5 UStG (eingefügt durch StEntlG 1999/2000/2002 vom 24.03.1999, BGBl I 1999, 402) schließt die Steuerbefreiung für sonstige Leistungen nach § 3 Abs. 9a Nr. 2 UStG aus (vgl. insofern auch die Regelung des § 6 Abs. 5 UStG).

 

Rz. 2

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Durch § 4 Nr. 1, § 7 UStG i. V. m. § 15 Abs. 1, Abs. 2 S. 1 Nr. 1 und Abs. 3 Nr. 1 Buchst. a UStG werden die "Export-Veredelungen" von der USt entlastet; die Lohnveredelung ist steuerfrei, der Vorsteuerabzug bleibt dennoch erhalten (sog. echte Steuerbefreiung, vgl. Rn. 12 sowie vgl. § 4 Rn. 5 und 6). Diese Verfahrensweise entspricht dem sog. Bestimmungslandprinzip, nach dem die Waren mit den Steuern des Landes belastet in den Endverbrauch gelangen sollen, in dem der Endverbrauch stattfindet. Diesem Grundsatz entsprechen für den umgekehrten Fall des Imports die Vorschriften über die Einfuhr von Gegenständen aus dem Drittlandsgebiet als steuerbarer Umsatz (§ 1 Abs. 1 Nr. 4 UStG), in dessen Bemessungsgrundlage die Veredelung einzubeziehen ist (vgl. § 11 UStG).

1.2 Rechtsentwicklung

 

Rz. 3

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§ 7 UStG gehört – wie die entsprechende Regelung zur Ausfuhrlieferung des § 6 UStG – zum "Inventar" des deutschen Umsatzsteuerrechts und galt in ähnlicher Form bereits im UStG 1980 und den Vorgängergesetzen.

 

Rz. 4

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Eine wesentliche Änderung erfuhr die Vorschrift zum 01.01.1993. Mit der Einführung des USt-Binnenmarktes regelt die Steuerbefreiung von Veredelungen nicht mehr die Verhältnisse in Bezug zum Ausland, sondern zum Drittlandsgebiet.

 

Rz. 5

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Die letzte wesentliche Änderung erfuhr die Vorschrift durch das StEntlG 1999/2000/2002 vom 24.03.1999 (BGBl I 1999, 402 = BStBl I 1999, 304), das § 7 UStG mit Wirkung vom 01.04.1999 um einen neuen Abs. 5 ergänzt hat. Nicht steuerbefreit sind danach unentgeltliche Wertabgaben i. S. d. § 3 Abs. 9a Nr. 2 UStG.

1.3 Geltungsbereich

1.3.1 Sachlicher Geltungsbereich

 

Rz. 6

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§ 7 UStG erfasst ausschließlich Lohnveredelungen,

  • bei denen der Gegenstand nach Bearbeitung aus dem Inland in das Drittlandsgebiet gelangt und
  • die entgeltlich erfolgen.

1.3.2 Persönlicher Geltungsbereich

 

Rz. 7

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§ 7 UStG sieht hinsichtlich des persönlichen Geltungsbereichs keine Beschränkungen vor und gilt daher für alle Unternehmer i. S. d. § 2 UStG, die nämliche Umsätze tätigen.

1.3.3 Zeitlicher Geltungsbereich

 

Rz. 8

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Die Vorschrift wurde seit 1999 nicht geändert und wird damit grundsätzlich auf alle derzeit noch offenen Steuerfestsetzungen anwendbar sein (vgl. Rn. 3 ff.).

1.4 Gemeinschaftsrechtliche Grundlagen und Verhältnis zu anderen Vorschriften

 

Rz. 9

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§ 7 UStG entspricht den Vorgaben des Art. 146 Abs. 1 Buchst. d ...

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