Rz. 79

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Die Rechnung muss den vollständigen Namen und die vollständige Anschrift des leistenden Unternehmers und des Leistungsempfängers beinhalten (§ 14 Abs. 4 S. 1 Nr. 1 UStG; zum Künstlernamen vgl. Weimann, UStB 2009, 303 ff.). Die Regelung entspricht den bisherigen §§ 14 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und 2 UStG a. F. (zur eindeutigen Benennung des Rechnungsausstellers nach § 14 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 UStG a. F. vgl. BFH vom 25.02.2005, Az: V B 190/03 (NV), BFH/NV 2005, 1397 – zur eindeutigen Benennung zählt auch die Angabe der Firma i. S. v. § 17 HGB oder jede sonstige Bezeichnung, die eine eindeutige Feststellung des Namens und der Anschrift des Unternehmers ermöglicht). Wegen der Verfahrensweise bei ungenauer Bezeichnung des Leistungsgebers im Zusammenhang mit dem Vorsteuerabzug aus der Rechnung vgl. Abschn. 15.11 Abs. 3 S. 3 UStAE i. V. m. Abschn. 15.2a Abs. 2 UStAE. Wegen der Verfahrensweise bei ungenauer Bezeichnung des Leistungsempfängers im Zusammenhang mit dem Vorsteuerabzug aus der Rechnung vgl. Abschn. 15.11 Abs. 3 S. 4 i. V. m. Abschn. 15.2a Abs. 3 UStAE.

 

Rz. 80

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Zur Abrechnung der Hörgeräteakustiker gegenüber dem Versicherten vgl. OFD Koblenz vom 11.02.2008, Az: S 7280 A – St 44 5, UR 2008, 440 (und vom 11.12.2008, Az: S 7280 A – St 44 5, StEK UStG 1980 § 14/153), Leistungsempfänger ist die gesetzliche Krankenkasse (Sach- und Dienstleistungsprinzip), Zuzahlung von dritter Seite (Patient), ggf. § 14c Abs. 2 UStG, mit Übergangsregelung bis 31.12.2007/01.01.2008 (gilt wohl grundsätzlich auch für Abgabe von Medikamenten durch Apotheken unter Zuzahlung lt. Verf. vom 14.07.2008; zum Umsatzsteuerausweis auf Zuzahlungsquittungen von Apotheken vgl. OFD Frankfurt a. M. vom 22.01.2010, Az: S 7280 A–76–St 111, NWB 2010, 1315 – keine Nichtbeanstandungsregelung wie bei z. B. Hörgeräteakustikern/ggf. § 14c Abs. 2 UStG/Abgrenzung zur Kleinbetragsrechnung); ergänzend/erweiternd auch für Augenoptiker, Orthopädie-Techniker, Orthopädie-Schuhtechniker und Friseure bei Leistungen an die Träger der gesetzlichen Sozialversicherung vgl. OFD Koblenz vom 02.07.2008, Az: S 7280 A – St 445, UR 2008, 867 und vom 14.07.2008, Az: S 7280 A – St 44 5, DStR 2008, 1965, mit Übergangsregelung 30.06.2008/01.07.2008, ggf. § 14c Abs. 2 UStG (vgl. OFD Koblenz vom 11.12.2008, Az: S 7280 A – St 44 5, StEK UStG 1980 § 14/153).

 

Rz. 81

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Zum Leistungsempfänger bei der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit vgl. BayLfSt, Verf. vom 30.10.2008, Az: S 7234.2.1–1/11 St 34, UR 2009, 33.

 

Rz. 82

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Bei der Kfz-Hauptuntersuchung durch den TÜV ist regelmäßig der Fahrzeughalter der Leistungsempfänger, an ihn muss sich daher die die Rechnung richten (vgl. FG München vom 15.11.2006, Az: 3 K 3118/03, EFG 2007, 1115, Rev.: XI R 12/08, vgl. nachstehend; vgl. OFD München vom 09.01.2003, Az: S 7200 – 199 – St 432 und OFD Frankfurt a. M. vom 24.06.2010, Az: S 7100 A – 228 – St 110, UR 2010, 784 – zu den am Leistungsaustausch Beteiligten). Im Urteilsfall wurden die Fahrzeuge durch eine Kfz-Werkstatt im Kundenauftrag beim TÜV vorgefahren oder kamen TÜV-Prüfer zur Überprüfung der Fahrzeuge zur Kfz-Werkstatt. Die Kfz-Werkstatt forderte vom TÜV Rechnungen mit Steuerausweis. Nach Auffassung des FG sind die jeweiligen Fahrzeughalter die Leistungsempfänger und stellen die TÜV-Gebühren für die Kfz-Werkstatt lediglich durchlaufende Posten dar. Eine Leistungskommission (§ 3 Abs. 3, 11 UStG) liege nicht vor. Mit Urteil vom 30.03.2011 (Az: XI R 12/08, BStBl II 2011, 819; vgl. hierzu auch BVerfG vom 03.12.2012, Az: 1 BvR 1747/11, BFH/NV 2013, 686 Verfassungsbeschwerde nicht angenommen) weist der BFH die Revision der Klägerin wegen Unzulässigkeit der Klage zurück. Die dem Rechtsstreit zugrundeliegende Frage nach den am Leistungsaustausch Beteiligten ist offen geblieben (vgl. Rn. 49). Zum ähnlich gelagerten Problem einer zweiten Leichenschau vgl. FG Münster vom 10.12.2013, 15 K 2774/12 U, EFG 2014, 385 und nachfolgend BFH vom 03.07.2014, V R 1/14 (V), BFH/NV 2014, 2024.

 

Rz. 83

Stand: 5. A. – ET: 12/2018

Ergänzt wird die Vorschrift durch § 31 Abs. 2 UStDV, wonach die Bezeichnungen in der Rechnung eine eindeutige Feststellung sowohl des Leistungsgebers als auch des Leistungsempfängers ermöglichen müssen. Die Verwendung von Kürzeln ist zulässig (vgl. § 31 Abs. 3 S. 1 UStDV), wenn ihre Bedeutung in der Rechnung oder anderen Unterlagen eindeutig festgelegt ist. Die erforderlichen anderen Unterlagen müssen sowohl beim Aussteller als auch beim Empfänger der Rechnung vorhanden sein (§ 31 Abs. 3 S. 2 UStDV). Verfügt der Leistungsempfänger über ein Postfach oder über eine Großkundenadresse, ist es ausreichend, wenn diese Daten anstelle der Anschrift angegeben werden (vgl. Abschn. 14.5 Abs. 2 S. 3 UStAE; zur Gültigkeit dieser Erleichterung vor dem Hintergrund des BFH-Urteils vom 22.07.2015, V R 23/14, BStBl II 2015, 914 vgl. BMF vom 13.09.2016, III C 2 – S 7280-a/07/10005: 002, UR 2016, 936). Im Fall der umsatz...

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