Rz. 103

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

§§ 811 UStDV regeln den Ausfuhrnachweis. Die Vorschriften wurden durch Art. 1 Nr. 1, 2 und 3 der Zweiten Verordnung zur Änderung steuerlicher Verordnungen vom 02.12.2011 (BGBl I 2011, 2416) neu gefasst und enthalten nunmehr durchweg hinsichtlich der Nachweise Mussvorschriften. In besonders begründeten Ausnahmefällen lässt die Verwaltung abweichende Nachweise zu (vgl. Abschn. 6.5 Abs. 1 S. 6 UStAE).

 

Rz. 104

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

Der Ausfuhrnachweis kann durch den Unternehmer noch bis zur letzten mündlichen Verhandlung vor dem Finanzgericht über eine gegen die ursprüngliche Steuerfestsetzung oder einen Berichtigungsbescheid gerichtete Klage geführt werden (vgl. BFH vom 28.02.1980, Az: V R 118/76, BStBl II 1980, 415 und Abschn. 6.5 Abs. 3 S. 1 UStAE), es sei denn, das Finanzgericht hat für die Vorlage eine Ausschlussfrist gesetzt.

 

Rz. 105

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

Beansprucht der Unternehmer die Steuerbefreiung ohne im Besitz eines Ausfuhrbelegs zu sein, muss er dies der Finanzverwaltung bei Abgabe der Voranmeldung offenlegen (vgl. BMF vom 12.08.2014, Az: IV D 3 – S 7133/14/10001, BStBl I 2014, 1202, Tz. 3.4).

 

Rz. 106

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

Aus den Ausfuhrbelegen muss sich eindeutig und leicht nachprüfbar ergeben, dass der Gegenstand der Lieferung durch den Unternehmer oder den Abnehmer in das Drittlandsgebiet befördert oder versendet wurde (vgl. § 8 Abs. 1 UStDV) und ob vor der Ausfuhr eine Be- oder Verarbeitung i. S. d. § 6 Abs. 1 S. 2 UStG erfolgte (vgl. § 8 Abs. 2 UStDV).

 

Rz. 107

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

Den Nachweis muss der Unternehmer im Geltungsbereich des Gesetzes durch in seinem Besitz befindliche Belege führen (geändert durch die Verordnung zur Änderung steuerlicher Verordnungen und weiterer Vorschriften, vgl. Rz. 10). Zur Nachprüfbarkeit der Angaben im Geltungsbereich des UStG vgl. Abschn. 6.5 Abs. 2 S. 1 und 2 UStAE.

 

Rz. 108

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

Die Ausfuhrbelege unterliegen der Aufbewahrungspflicht des § 147 Abs. 1 i. V. m. Abs. 3 S. 1 AO von zehn Jahren. Die Aufbewahrungsfrist kann sich nach § 147 Abs. 3 S. 3 AO verlängern, soweit und solange die Unterlagen für Steuern von Bedeutung sind, für welche die Festsetzungsfrist noch nicht abgelaufen ist.

 

Rz. 109

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

Zur Möglichkeit der elektronischen Übermittlung bestimmter Ausfuhrbelege vgl. BMF vom 06.01.2014 (Az: IV D 3 – S 7156/13/10001, BStBl I 2014, 152) sowie Abschn. 6.6 Abs. 7 S. 2 Nr. 2 S. 2 und 3 UStAE (Beförderung des Liefergegenstandes in Freizonen des Kontrolltyps I/Freihäfen), Abschn. 6.7 Abs. 1a S. 10 und 11 UStAE (Versendungsbelege), Abschn. 6.7 Abs. 2 S. 3 und 4 UStAE (Spediteursbescheinigung), Abschn. 6.8 Abs. 3 UStAE (Be- und Verarbeitungsfälle) sowie Abschn. 6.9 Abs. 9 S. 3 und 4 UStAE (Versendung durch Auslieferer). Die Regelungen sind grundsätzlich auf nach dem 31.12.2013 ausgeführte Umsätze anzuwenden.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Weimann, Umsatzsteuer - national und international (Schäffer-Poeschel). Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge