Neben den Bankkrediten nutzt fast jedes Unternehmen auch Lieferantenkredite. Dabei werden die Waren gegen ein Zahlungsziel geliefert. Je länger das Zahlungsziel ist, desto länger kann die Liquidität im Unternehmen des Zahlungspflichtigen bleiben. Kumuliert über alle Lieferanten steigen die Verbindlichkeiten, Liquidität entsteht. Sicherheiten werden nicht gestellt, Zinsen nicht gezahlt. Ein niedriges Zinsniveau kann zu einer Verbesserung führen, die sich bei steigenden Zinskosten wieder reduzieren

Der Lieferant muss seine offenen Forderungen finanzieren. Das ist bei niedrigen Zinsen mit geringen Kosten für den Lieferanten verbunden. Daher sind viele Partner in der Niedrigzinsphase bereit, die Zahlungskonditionen zu verbessern, also das Zahlungsziel zu verlängern. Dadurch steigen die Verbindlichkeiten im Unternehmen, die Liquidität verbessert sich und die Finanzierungssituation entspannt sich. Bei steigendem Zinsniveau steigen die Kosten des Lieferanten für das gewährte Zahlungsziel. Bisher noch nicht geführte Verhandlungen zur Verbesserung der Zahlungskonditionen sollten also noch jetzt angegangen werden, solange das Zinsniveau niedrig ist.

 
Hinweis

Skontosituation darf sich nicht verschlechtern

Als Buchhalter müssen Sie darauf achten, dass sich durch längere Nettozahlungsziele nicht die Skontosituation verschlechtert. Auf die Ausnutzung von Skonto zu verzichten, ist der teuerste Kredit überhaupt. Verlängerungen der Zahlungsziele müssen auch immer eine Verlängerung der Skontofrist vorsehen. Dann kann das aktuell noch niedrige Zinsniveau dazu genutzt werden, mit kurzfristigem Kredit von der Bank die Skontoausnutzung zu steigern und damit einen wesentlichen Kostenvorteil zu erreichen.

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