Rn. 251

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Leistungen des ArbG, des Kapitalempfängers oder des Mieters sind dem StPfl im Zweifel iRd Vertragsverhältnisses und damit iRd betreffenden Einkunftsart zugeflossen, Leistungen eines Dritten im Zweifel nicht. Jedoch gilt auch insoweit für alle Überschusseinkunftsarten das Veranlassungsprinzip, BFH v 21.02.2003, VI R 74/00, BStBl II 2003, 496für Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit; BFH v 14.10.2003, IX R 60/02, BStBl II 2004, 14 für Einkünfte aus VuV sowie für Einkünfte aus KapVerm BFH v 07.12.2004, VIII R 70/02, BStBl II 2005, 468; BFH v 02.03.1993, VIII R 13/91, BStBl II 1993, 602. Die Leistung eines Dritten kann eine mittelbare Leistung des Vertragspartners sein, zB wenn er für dessen Rechnung die Leistung an den StPfl erbringt. Das muss nicht ausdrücklich geschehen, so wenn zB die Tochtergesellschaft etwas an ArbN der Konzernmutter oder -schwester leistet (vgl BFH v 10.03.1972, VI R 278/68, BStBl II 1972, 596) oder die Obergesellschaft etwas an ArbN der Untergesellschaft leistet, vgl BFH v 06.12.1968, VI R 220/67, BStBl II 1969, 207; vgl auch RFH v 24.10.1934, VI A 141/34, RStBl 1935, 335 bzgl Zahlungen der Rechtsnachfolger des ArbG.

 

Rn. 252

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Vorteilszuwendungen durch Dritte sind Arbeitslohn, soweit sie durch das Arbeitsverhältnis veranlasst sind, BFH v 21.02.2003, VI R 74/00, BStBl II 2003, 496; BFH v 28.06.2007, VI B 23/07, BFH/NV 2007, 1870. Das ist dann der Fall, wenn sie der ArbN vernünftigerweise (objektive Betrachtung) als Frucht seiner Leistung für den ArbG ansehen muss, so zB beim Trinkgeld, vgl BFH v 24.10.1997, VI R 23/94, BStBl II 1999, 323, oder bei der Zuwendung einer Reise durch einen Geschäftspartner des ArbG, vgl BFH v 05.07.1996, VI R 10/96, BStBl II 1996, 545; zu Zuwendungen Dritter im Rahmen einer vom ArbG veranstalteten Reise vgl FG Nbg v 22.11.1983, II 94/82, EFG 1984, 347; FG D'dorf v 24.05.1985, VIII/XV 165/79 E, EFG 1986, 20.

Bei einer Zuwendung eines Dritten ist für die Annahme von Arbeitslohn Voraussetzung ist, dass sich die Zuwendung für den ArbN als Frucht seiner Arbeit für den ArbG darstellt und im Zusammenhang mit dem Dienstverhältnis steht, BFH v 20.11.2008, VI R 25/05, BStBl II 2009, 382; BFH v 20.05.2010, VI R 41/09, BStBl II 2010, 1022; BFH v 18.10.2012, VI R 64/11, BStBl II 2015, 184.

 

Rn. 253

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Beruhen die Einnahmen, wie zB die von der Gewerkschaft gezahlte Streikunterstützung, dagegen auf eigenen, unmittelbaren rechtlichen oder wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem StPfl und dem Dritten, fehlt die innere Verknüpfung zwischen Arbeitsleistung des ArbN und der Zuwendung des Dritten (vgl BFH v 24.10.1990, X R 161/88, BStBl II 1991, 337).

 

Rn. 254

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Bei Zuwendungen, die der Dritte im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erbringt, kommt es nicht ausschließlich auf den Empfängerkreis der Drittzuwendung an, sondern auf den Rechtsgrund der Zuwendungen; maßgebend ist, ob der Dritte den Vorteil aus eigenwirtschaftlichem Interesse oder im Interesse des ArbG gewährt, BFH v 18.10.2012, VI R 64/11, BStBl II 2015, 184 zum verbilligten Bezug von Waren durch ArbN von einem Lieferanten des ArbG. Entscheidend ist, ob die Zuwendung des Dritten Prämie oder Belohnung für eine Leistung ist, die der ArbN im Rahmen seines Arbeitsverhältnisses für den ArbG erbringt, BFH VI R 64/11, aaO. Dieses ist beispielsweise bei Sachprämien aus Kundenbindungsprogrammen, die der ArbN anlässlich von Dienstreisen erhält, zu verneinen

 

Rn. 255–269

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

vorläufig frei

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