Rn. 5

Stand: EL 166 – ET: 08/2023

Gesetzgeberischer Zweck: § 42e EStG regelt eine ausschließlich für das LSt-Verfahren geltende Pflicht des FA, auf Anfrage eines am LSt-Abzug Beteiligten – ggf bereits vor Durchführung des LSt-Abzugs – gebührenfrei (BMF vom 12.12.2017, BStBl I 2017, 1656 Rz 1) Auskunft über die Anwendung lohnsteuerlicher Vorschriften im Einzelfall zu erteilen. Dadurch sollen Ungewissheiten über den LSt-Abzug behoben und dem ArbG das Risiko einer späteren Haftungsinanspruchnahme abgenommen werden (BFH vom 04.06.1993, VI R 95/92, BStBl II 1993, 687) bzw dieses Risiko gemildert werden (BFH vom 09.10.1992, VI R 97/90, BStBl II 1993, 166; BFH vom 29.02.2012, IX R 11/11, BStBl II 2012, 651), da Fehler beim LSt-Abzug zur Haftung für LSt bzw zu deren Nachforderung führen können, BFH vom 30.04.2009, VI R 54/07, BStBl II 2010, 996; BFH vom 20.03.2014, VI R 43/13, BStBl II 2014, 592; BFH vom 05.06.2014, VI R 90/13, BStBl II 2015, 48. Das Risiko der Haftungsinanspruchnahme wird dem ArbG allerdings nur dann abgenommen, wenn und soweit der ArbG den Inhalt der erteilten Auskunft beim LSt-Abzug zugrunde legt (BFH vom 16.11.2005, VI R 23/02, BStBl II 2006, 210).

Durch die erteilte Anrufungsauskunft wird das Betriebsstätten-FA gebunden, ausführlich dazu s Rn 54ff. Der Zweck des § 42e EStG besteht in der Haftungsfreistellung des ArbG sowie darin, die Rechtmäßigkeit des LSt-Abzugs zu gewährleisten (Hummel in K/S/M, § 42e Rz A 1 (Februar 2020); Heuermann in Brandis/Heuermann, § 42e EStG Rz 7 (Mai 2022); Krüger in Schmidt, § 42e EStG Rz 5 (42. Aufl); Bleschick in H/H/R, § 42e EStG Rz 3 (Dezember 2020).

 

Rn. 6–8

Stand: EL 166 – ET: 08/2023

vorläufig frei

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