Verwaltungsanweisungen

BMF vom 31.10.1983, BStBl I 1983, 470 (Steuerliche Behandlung von ArbN-Einkünften bei Auslandstätigkeiten (Auslandstätigkeitserlass));

BMF vom 21.05.2015, BStBl I 2015, 488 (Zweijährige Gültigkeit von Freibeträgen im LSt-Ermäßigungsverfahren nach § 39a EStG; Startschreiben zur erstmaligen Anwendung ab dem Kj 2016);

BMF vom 23.10.2017, BStBl I 2017, 1432 (Entlastungsbetrag für Alleinerziehende (§ 24b EStG); Anwendungsschreiben);

BMF vom 03.05.2018, BStBl I 2018, 643 (Steuerliche Behandlung des Arbeitslohns nach den DBA);

BMF vom 08.11.2018, BStBl I 2018, 1137 (Elektronische LSt-Abzugsmerkmale (ELStAM); LSt-Abzug im Verfahren der ELStAM); R 39a.1R 39a.3 LStR 2015; H 39a.1–H 39a.3 LStH 2021.

Ferner s Schrifttum § 39 vor Rn 1.

I. Allgemeines

A. Bedeutung und systematische Stellung der Vorschrift

 

Rn. 1

Stand: EL 152 – ET: 08/2021

§ 39a EStG regelt das sog LSt-Ermäßigungsverfahren. Ziel dieses Verfahrens ist es, dem ArbN zu ermöglichen, die durch den LSt-Abzug zu leistenden Vorauszahlungen bereits möglichst der voraussichtlichen Jahres-LSt anzupassen, sodass aus Sicht des ArbN keine ESt-Veranlagung notwendig ist bzw diese nicht zu einer hohen Erstattung oder Nachzahlung führt.

In § 39a Abs 1 EStG werden insbesondere die für die Ermittlung des Freibetrags in Betracht kommenden Aufwendungen und abziehbaren Beträge für einen unbeschränkt estpfl ArbN abschließend aufgezählt sowie der Zeitraum der Geltungsdauer geregelt (s Rn 10ff). § 39a Abs. 2 EStG enthält vor allem Einzelheiten zum Antragsverfahren und zur Verteilung des Freibetrags (s Rn 40ff). Für Ehegatten bzw eingetragene Lebenspartner (vgl § 2 Abs 8 EStG; seit dem 01.10.2017 ist die Begründung neuer Lebenspartnerschaften nicht mehr möglich, s Art 3 Abs 3 des Gesetzes zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts – EheRÄndG (BGBl I 2017, 2787)) finden sich sodann Regelungen zur Ermittlung des Freibetrages in § 39a Abs 3 EStG (Rn 60ff). Die Ermittlung des Freibetrags für beschränkt estpfl ArbN wird in § 39a Abs 4 EStG geregelt (s Rn 70f). Abschließend wird in § 39a Abs 5 EStG die Nachforderung von LSt für den Fall, dass ein Freibetrag unzutreffend als LSt-Abzugsmerkmal ermittelt worden ist, angesprochen (s Rn 80).

B. Entstehungsgeschichte

 

Rn. 2

Stand: EL 152 – ET: 08/2021

Die Norm ist mittlerweile 41-mal geändert worden, zuletzt durch das Jahressteuergesetz 2020 vom 21.12.2020 (BGBl I 2020, 3096 – JStG 2020), in dem in § 39a Abs 4 S 1 EStG die Wörter "§ 50 Abs 1 S 4" durch die die Wörter "§ 50 Abs 1 S 5" als Folgeänderung ersetzt sowie einige erst ab dem VZ 2024 greifende Änderungen vorgenommen worden sind (BT-Drucks 19/22850, 100, 103).

Für eine vollständige Übersicht über die Rechtsentwicklung bis zum Zweiten Gesetz über die weitere Bereinigung von Bundesrecht v 08.07.2016 (BGBl I 2016, 1594) s Thürmer in Blümich, § 39a EStG Rz 8–12 (Dezember 2018)).

C. Anwendungsbereich

 

Rn. 3

Stand: EL 152 – ET: 08/2021

In sachlicher Hinsicht beschränkt sich die Norm auf das LSt-Abzugsverfahren durch den ArbG nach §§ 3842g EStG, während für ein etwaiges späteres Veranlagungsverfahren des ArbN für ESt-Zwecke die Freibeträge keinerlei Bindungswirkung entfalten (BFH, BStBl II 1979, 650; 1985, 500; BFH/NV 2011, 802; Jungblut in Lademann, § 39a EStG Rz 4 aE (Oktober 2018)).

In persönlicher Hinsicht erfasst § 39a EStG nunmehr nicht mehr nur unbeschränkt estpfl ArbN (s Rn 10 ff), sondern gemäß § 39a Abs 4 EStG auch beschränkt estpfl ArbN (s Rn 70 ff).

D. Verhältnis zu anderen Vorschriften

 

Rn. 4

Stand: EL 152 – ET: 08/2021

Die Ermittlung des Freibetrags nach § 39a EStG als LSt-Abzugsmerkmal (§ 39 Abs 4 Nr 3 EStG,§ 39 Rn 50 (Mues)) stellt einen Feststellungsbescheid dar (§ 39 Abs 1 S 4 EStG, s § 39 Rn 13ff (Mues)). Wird dem Antrag des ArbN nicht vollständig entsprochen oder beantragt der ArbN die Erteilung eines Bescheids, hat das FA über seine Entscheidung einen schriftlichen Bescheid mit Rechtsbehelfsbelehrung zu erlassen (§ 39 Abs 1 S 8 EStG, s § 39 Rn 20 (Mues)).

 

Rn. 5–9

Stand: EL 152 – ET: 08/2021

vorläufig frei

II. Antragsgebundene Freibetragsbildung (§ 39a Abs 1 EStG)

A. Freibetrag und Hinzurechnungsbetrag (§ 39 Abs 1 S 1 EStG)

 

Rn. 10

Stand: EL 152 – ET: 08/2021

Nach § 39a Abs 1 S 1 EStG wird für einen unbeschränkt estpfl ArbN antragsgebunden durch das FA ein Freibetrag in Höhe der Summe der sich aus den Nr 1–8 ergebenden Beträge ermittelt. Andere als in § 39a Abs 1 S 1 EStG aufgezählte Aufwendungen und Beträge finden grds erst bei einer Veranlagung zur ESt Berücksichtigung (s Jungblut in Lademann, § 39a EStG Rz 12f (Oktober 2018) mit Übersicht über die im Rahmen des LSt-Ermäßigungsverfahrens nicht berücksichtigungsfähigen Aufwendungen).

1. Werbungskosten (§ 39a Abs 1 S 1 Nr 1 EStG)

 

Rn. 11

Stand: EL 152 – ET: 08/2021

Grds sind alle WK iSd § 9 EStG (s Erläut zu § 9 (Teller)) berücksichtigungsfähig. Allerdings werden sie gemäß § 39a Abs 1 S 1 Nr 1 EStG bei der Ermittlung des Freibetrags nur berücksichtigt, soweit sie den – in den Steuerklassen I–V bereits eingearbeiteten – ArbN-Pauschbetrag von derzeit 1 000 EUR (§ 9a Abs 1 S 1 Nr 1 Buchst a EStG,§ 9a Rn 10f (Hildesheim)) oder bei Versorgungsbezügen den Pauschbetrag iHv derzeit 102 EUR (§ 9a Abs 1 S 1 Nr 1 Buchst b EStG,§ 9a Rn 12 (Hildesheim)) übersteigen.

2. Sonderausgaben (§ 39a Abs 1 S 1 Nr 2 EStG)

 

Rn. 12

Stand: EL 152 – ET: 08/2021

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