Rn. 380

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

"Hilfsbedürftig" sind die in § 53 AO genannten Personen unter den dortigen Tatbestandsvoraussetzungen, dh (BFH vom 19.04.2021, VI R 8/19, BStBl II 2021, 909),

  • die Person muss infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustands auf die Hilfe anderer angewiesen sein oder
  • ihre Bezüge dürfen nicht höher sein als das 4-fache des Regelsatzes der Sozialhilfe nach § 28 SGB XII (beim Alleinstehenden oder Alleinerziehenden tritt an die Stelle des 4-fachen der 5-fache Regelsatz.

Die Bezüge müssen deswegen (= Kausalität, glA Levedag in Schmidt, § 3 EStG Rz 42 (41. Aufl 2022)) gezahlt werden, dh, sie dürfen nicht Entgeltcharakter haben (BFH BStBl II 1997, 652, s Rn 380b). Ob diese Kausalität gegeben ist, darf die FinVerw im Einzelfall prüfen.

 

Rn. 380a

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

Umstritten ist, ob nicht bloß natürliche Personen, sondern auch Personenvereinigungen (insbesondere Körperschaften) "hilfsbedürftig" sein können (verneinend BFH BStBl III 1966, 324; offen gelassen BFH BStBl II 1972, 839; 1975, 577; 1986, 806; bejahend FG BdW EFG 1970, 395 rkr). Nach dem Sinn und Zweck der Regelung sollte die Hilfsbedürftigkeit auf natürliche Personen beschränkt sein (glA Ross in Frotscher/Geurts, § 3 Nr 11 EStG Rz 13; Levedag in Schmidt, § 3 EStG Rz 42 (41. Aufl 2022); aA R 8.1 Abs 1 Nr 1 KStR 2022, die § 3 Nr 11 S 1 und 3 EStG für anwendbar erklären).

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