Rn. 411
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
§ 3 Nr 12 EStG dient der Steuervereinfachung (s Rn 5). Aufwandsentschädigungen sollen in dem Rahmen steuerfrei sein, in dem dem Empfänger derselben erfahrungsgemäß ohnehin WK oder BA entstehen (FG Sa EFG 1997, 96 rkr).
Rn. 411a
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
§ 3 Nr 12 EStG befreit folgende Aufwandsentschädigungen von der ESt:
S 1: |
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||||||||||||
S 2: | andere Bezüge (als die in S 1 genannten), die als Aufwandsentschädigung aus öffentlichen Kassen an öffentliche Dienste leistende Personen gezahlt werden, soweit nicht festgestellt wird, dass sie für Verdienstausfall oder Zeitverlust gewährt werden oder den Aufwand, der dem Empfänger erwächst, offenbar übersteigen. |
Rn. 411b
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
Beide Sätze des § 3 Nr 12 EStG sind streng voneinander zu unterscheiden (Carl, FR 1991, 125). Soweit Aufwandsentschädigungen auch unter § 3 Nr 26 EStG fallen, ist zunächst diese Vorschrift anzuwenden, danach § 3 Nr 12 EStG.
Rn. 412
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
Nach hier vertretener Auffassung ist § 3 Nr 12 EStG konstitutiv (glA wohl BFH BStBl III 1965, 144 zu § 3 Nr 12 S 1 EStG). Bei Reisekosten- und Umzugskostenvergütungen aus öffentlichen Kassen ist nicht § 3 Nr 12 EStG, sondern § 3 Nr 13 EStG einschlägig.
Rn. 412a
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
Zu Aufwandsentschädigungen für die bei den Postunternehmen beschäftigten Beamten s Rn 1260ff.
Rn. 412b
Stand: EL 169 – ET: 12/2023
§ 3 Nr 12 S 1 EStG wurde durch Art 2 Nr 2b des Gesetzes zur Anpassung des nationalen Steuerrechts an den Beitritt Kroatiens und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften (vom 25.07.2014, BGBl I 2014, 1266) mit Wirkung ab VZ 2014 (Art 2 Nr 34 = § 52 Abs 1 S 1 EStG idF des Gesetzes) neu gefasst, und zwar auf Empfehlung des Finanzausschusses (BT-Drucks 18/1995, 9). Der Gesetzgeber wollte damit klarstellen, dass sich das Gebot "als Aufwandsentschädigung im Haushaltsplan ausgewiesen werden" auf alle 6 Möglichkeiten der Festsetzung steuerfreier Aufwandsentschädigungen bezieht und somit für alle Möglichkeiten der Ausweis im Haushaltsplan weiterhin Voraussetzung für die Steuerfreiheit ist (BT-Drucks 18/1995, 104). Hintergrund war das Urteil des BFH BStBl II 2013, 799 unter II.2.c.bb, wonach sich das Gebot der Ausweisung im Haushaltsplan wegen der "Oder-Verknüpfung" nur auf die Letztere oder die beiden letzten Alternativen (= Festsetzung durch Bundes- oder Landesregierung) beziehe.
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