a) Hinweis

 

Rn. 489

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

Zur besseren Übersichtlichkeit werden § 3 Nr 13 EStG nF und aF getrennt kommentiert:

 
§ 3 Nr 13 EStG aF bis einschließlich VZ 2013 Rn 490–552
§ 3 Nr 13 EStG nF Ab VZ 2014 Rn 553–569

b) Allgemeines

Schrifttum (ab 2000):

Seifert, Die LSt-Änderungsrichtlinien 2001, DStZ 2001, 105;

Strohner/Weber, Grundlegend neue BFH-Rspr zur Einsatzwechseltätigkeit und zur Entfernungspauschale, BB 2005, 2267;

Tausch/Plenker, Steuerliche Änderungen durch das HaushaltsbegleitG 2006, das Gesetz zum Abbau bürokratischer Hemmnisse und das SteueränderungsG 2007, DB 2006, 1512;

Radschun, Pauschaler Kilometersatz bei Dienstreisen, NWB Nr 25/2011, 2116.

 

Rn. 490

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

§ 3 Nr 13 S 1 EStG aF befreite von der ESt dem Grunde nach die aus öffentlichen Kassen gezahlten

  • Reisekostenvergütungen;
  • Umzugskostenvergütungen;
  • Trennungsgelder.
 

Rn. 490a

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

§ 3 Nr 13 S 2 EStG aF beschränkte die Steuerfreiheit der Höhe nach für

  • Vergütungen für Verpflegungsmehraufwendungen (Verpflegungsmehraufwendungen fallen bei den Reisekosten an, s R 9.6 Abs 1 S 1 LStR 2011);
  • Trennungsgelder.

Zur Änderung des § 3 Nr 13 S 2 EStG durch JStG 1996 und das JStErgG 1996 s Rn 529ff. Durch das Gesetz zur Fortführung der Gesetzeslage 2006 bei der Entfernungspauschale (vom 20.04.2009, BGBl I 2009, 536) wurde der Verweis in § 3 Nr 13 auf § 9 Abs 1 S 3 Nr 5 und Abs 5 EStG wegen der Änderung dieser Vorschrift angepasst, und zwar ab VZ 2007 (Art 1 Nr 1, Nr 8a des Gesetzes).

 

Rn. 491

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

Die Vorschrift war ein Fall des WK-Ersatzes (nicht des Auslagenersatzes, BFH BStBl II 2007, 536; zur Abgrenzung s Rn 1852) – soweit tatsächlich WK ersetzt werden und insoweit konstitutiv, im Übrigen deklaratorisch. Nach der Vorstellung des Gesetzgebers sollte sich seit VZ 1990 (durch StRefG 1990, BGBl I 1988, 1093, s dazu BT-Drucks 11/2157, 137) der WK-Ersatz nur noch nach § 3 Nr 13 und 16 EStG bestimmen, dh, § 3 Nr 13 und 16 EStG sollten den WK-Ersatz abschließend regeln (BFH BStBl II 2009, 405). Die tatsächliche Lage sah jedoch anders aus. Weitere Vorschriften, die den WK-Ersatz regeln, sind/waren in § 3 EStG

  • Nr 4b
  • Nr 12 S 2
  • Nr 30 (BFH BStBl II 2007, 536; FG D'dorf DStRE 2000, 729 rkr)
  • Nr 31 Hs 2 (BFH BStBl II 2007, 536; FG D'dorf DStRE 2000, 729 rkr)
  • Nr 32 (BFH BStBl II 2007, 536; FG D'dorf DStRE 2000, 729 rkr)
  • Nr 34 (BFH BStBl II 2007, 536).
 

Rn. 491a

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

Zum Vorrang des § 3 Nr 13 gegenüber § 3 Nr 12 EStG als lex spcialis s BFH vom 19.10.2016, VI R 23/15, BStBl II 2017, 345 und s Rn 555b.

 

Rn. 492

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

Ohne § 3 Nr 13 EStG aF wären die Aufwendungen als WK abzugsfähig. Die Vorschrift vereinfachte also (glA BFH BStBl II 2009, 405), dh, ein Einzelnachweis der entstandenen Kosten war nicht erforderlich (BFH BStBl II 2009, 405). Rechtsfolge war, dass der ArbN/Beamte seine Reisekosten, soweit er sie nach § 3 Nr 13 EStG steuerfrei (tatsächlich) ersetzte = ausgezahlt (BFH vom 24.03.2011, BStBl II 2011, 829) erhielt, nicht als WK geltend machen konnte (§ 3c Abs 1 EStG; BFH BStBl II 2002, 823; BFH/NV 2008, 936; BFH vom 24.03.2011, BStBl II 2011, 829), so zB für Auslandstrennungsgeld BFH BStBl II 1987, 385. Das sollte nach OFD Han vom 17.01.2006, DStR 2006, 1135 auch dann gelten, wenn die Reisekosten erst in einem späteren Kj vom ArbG iR des § 3 Nr 13 oder 16 EStG ersetzt wurden.

c) Verfassungsrecht

ca) § 3 Nr 13 EStG aF und § 9a S 1 Nr 1 EStG

 

Rn. 493

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

Verfassungsrechtliche Bedenken gegen § 3 Nr 13 EStG aF selbst bestanden nicht (aA wohl Drenseck, FR 1989, 261), sie richteten sich vielmehr gegen § 9a S 1 Nr 1 EStG. Gemeint war der Fall, dass ArbN, die nach § 3 Nr 13 EStG steuerfreien WK-Ersatz erhielten, auch noch den ArbN-Pauschbetrag nach § 9a S 1 Nr 1 (Buchst a) EStG iHv damals 1 000 EUR (ab 2011, beim Steuerabzug vom Arbeitslohn für einen nach dem 30.11.2011 endenden Lohnzahlungszeitraum, § 52 Abs 23a EStG nF, StVereinfG 2011 vom 01.11.2011, BGBl I 2011, 2131) erhielten; sie wurden bevorzugt gegenüber anderen ArbN, die ihre WK selbst tragen mussten. Zur Verfassungsmäßigkeit des § 9a EStG§ 9a Rn 6a, 10 (Hildesheim); von Bornhaupt, WK-Pauschbeträge nach § 9a EStG, NWB F 6, 3619. Der BFH hatte seinen Vorlagebeschluss an das BVerfG (BFH BStBl II 1993, 551) wegen der Entscheidung BVerfG 2 BvL 77/92, BStBl II 1997, 518 zurückgezogen (BFH BStBl II 1998, 59), da das BVerfG die Auffassung vertreten hatte, § 9a S 1 Nr 1 EStG sei deswegen mit Art 3 Abs 1 GG vereinbar. Für die Praxis war die Frage damit entschieden.

cb) § 3 Nr 13 und 16 EStG

 

Rn. 494

Stand: EL 169 – ET: 12/2023

Die Unterschiede zwischen § 3 Nr 13 und 16 EStG sollten, da eine öffentlichen Kasse der staatlichen Aufsicht unterliegt, sachlich iSd Art 3 Abs 1 GG gerechtfertigt sein (aA Völlmeke, DB 1993, 1590, 1592). BFH BStBl II 1995, 877 (BFHE 178, 359) konnte die Frage mangels Entscheidungserheblichkeit offenlassen, BFH BFH/NV 2011, 983 bejahte die Verfassungsmäßigkeit. Das BVerfG (Az 2 BvR 1008/11) nahm jedoch die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung an (StuB 2013, 829). Somit war auch diese Frage für die P...

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