Rn. 665

Stand: EL 171 – ET: 02/2024

Hinsichtlich von Verzugszinsen ist nach BFH vom 29.09.1981, VIII R 39/79, BStBl II 1982, 113 eine entgeltliche Kapitalüberlassung auch dann anzunehmen, wenn ein Schuldner mit der Begleichung einer Geldschuld in Verzug gerät und für die Zeit des Verzuges Zinsen zahlt. Zwar sollen Verzugszinsen den Schaden ausgleichen, der dem Gläubiger durch den Verzug entstanden ist, der Schadenersatzcharakter hindert indessen nicht, sie steuerrechtlich in vollem Umfang als Entgelt für die vom Schuldner erzwungene Kapitalüberlassung anzusehen (BFH vom 24.05.2011, VIII R 3/09, BStBl II 2012, 254). Der Gläubiger gleicht den bei ihm entstandenen Zinsschaden durch eine entsprechende Zinszahlung aus.

Auch die Nachzahlung unterlassener Zinszahlungen für einen längeren Zeitraum bildet keine Entschädigung iSd § 24 Nr 1 Buchst a EStG. Entsprechend dem oben angegebenen BFHUrteil liegen verallgemeinernd Zinsen gemäß § 20 Abs 1 Nr 7 EStG auch in Fällen nicht vertraglicher Kapitalüberlassung vor.

 

Rn. 666

Stand: EL 171 – ET: 02/2024

Zu Erstattungszinsen nach § 233a AO§ 20 Abs 1 Nr 7 S 3 EStG sowie s Rn 647.

 

Rn. 667

Stand: EL 171 – ET: 02/2024

Prozesszinsen auf Erstattungsbeträge nach § 236 AO fallen in den Regelungsbereich des § 20 Abs 1 Nr 7 EStG (BFH vom 17.05.2021, VIII B 85/20, BFH/NV 2021, 1352), nicht aber Nachzahlungszinsen (s FG Mchn vom 02.02.2021, 6 K 1871/20, DStRE 2021, 1224).

 

Rn. 668–670

Stand: EL 171 – ET: 02/2024

vorläufig frei

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