Beim Verfahren der Restwertverzinsung werden die jeweiligen Buchwerte der Anlagen als Kapitalbindung herangezogen, d. h., die kalkulatorischen Zinsen nehmen mit dem Buchwert der Anlagen ab.
Verzinsung von Restbuchwerten
Anschaffungswert (EUR) | 125.400 | ||||
Liquidationserlös (EUR) | 10.000 | ||||
Nutzungsdauer (Jahre) | 4 | ||||
Abschreibungsverfahren | linear | ||||
Zinssatz | 7% | ||||
Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen nach der Restwertmethode: | |||||
Restwert am Periodenbeginn | Abschreibung | Restwert am Periodenende | durchschnittliche Kapitalbindung | kalkulatorische Zinsen | |
Jahr 1 | 125.400 | 28.850 | 96.550 | 110.975 | 7.768 |
Jahr 2 | 96.550 | 28.850 | 67.700 | 82.125 | 5 749 |
Jahr 3 | 67.700 | 28.850 | 38.850 | 53.275 | 3.729 |
Jahr 4 | 38.850 | 28.850 | 10.000 | 24.425 | 1.710 |
gesamt: | 18.956 |
Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen nach der Durchschnittswertmethode: | ||
Durchschnittliche Kapitalbindung: | ||
Anschaffungswert (EUR) | 125.400 | |
Liquidationserlös (EUR) | 10.000 | |
Kapitalbindung im Durchschnitt | 57.700 | |
Kapitalbindung durch Liquidationserlös | 10.000 | |
durchschnittliche Kapitalbindung gesamt | 67.700 |
kalkulatorische Zinsen | |
Jahr 1 | 4.739 |
Jahr 2 | 4.739 |
Jahr 3 | 4.739 |
Jahr 4 | 4.739 |
gesamt: | 18.956 |
Schritt 5: Abzug des so genannten Abzugskapitals. Für die Ermittlung des betriebsnotwendigen Kapitals werden die dem Unternehmen zinsfrei zur Verfügung gestellten Fremdkapitalbeträge abgezogen. Dies sind insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie erhaltene Kundenanzahlungen.
Schritt 6: Berechnung der kalkulatorischen Zinsen durch Multiplikation des betriebsnotwendigen Kapitals mit dem Kalkulationszinssatz.
Kalkulatorische Zinsen insgesamt
= Betriebsnotwendiges Kapital × Zinssatz
Als Zinssatz i kann der Zins für langfristige Kapitalanlagen herangezogen werden oder ein Zinssatz, der bei alternativen Kapitalanlagen erzielbar wäre.
Bei der Zusammenstellung und Bewertung der einzelnen Vermögenspositionen des betriebsnotwendigen Vermögens ist grundsätzlich die Bewertung zu aktuellen Marktpreisen vorzunehmen. Ein Grundstück z. B., das in der Bilanz mit einem niedrigen Anschaffungswert bewertet ist, muß auf den aktuellen Marktwert umbewertet werden, da dieser aktuelle Marktwert die Kapitalbindung verkörpert.
Kalkulatorische Abschreibungen und kalkulatorische Zinsen bilden einen wesentlichen Teil der Betriebsmittelkosten.
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