Auswirkungen Verstoß gegen Behaltensregelung auf Vorwegabschlag
Beispiel:
Auf B als Alleinerben sind 50 % der Anteile an einer GmbH (Wert der erworbenen Anteile = 4 000 000 EUR) übergegangen; davon begünstigtes Vermögen = 3 800 000 EUR. Ein Antrag nach § 13a Absatz 10 ErbStG wurde nicht gestellt. Der Betrieb hat nicht mehr als 5 Beschäftigte. Der Vorwegabschlag beträgt 10 %.
Anteile an der GmbH (begünstigt) | 3 800 000 EUR | ||||
Vorwegabschlag (10 %) | ./. 380 000 EUR | ||||
Verbleiben | 3 420 000 EUR | ||||
Verschonungsabschlag (85 %) | ./. 2 907 000 EUR | ||||
Verbleiben | 513 000 EUR | ||||
Abzugsbetrag | ./. 0 EUR | ||||
Steuerpflichtiges begünstigtes Vermögen | 513 000 EUR | ||||
Nicht begünstigtes Vermögen | 200 000 EUR | ||||
Steuerpflichtiges Vermögen | 713 000 EUR | ||||
150 000 EUR | |||||
Abzugsbetrag | |||||
Verbleibender Wert (15 %) | 513 000 EUR | ||||
Abzugsbetrag | ./. 150 000 EUR | ||||
Unterschiedsbetrag | 363 000 EUR | ||||
davon 50 % | ./. 181 500 EUR | ||||
Verbleibender Abzugsbetrag | 0 EUR |
Im vierten Jahr veräußert B nominal 20 % der Anteile an der GmbH (Wert gesamt 1 600 000 EUR, davon begünstigt = 1 520 000 EUR). Ihm verbleiben nominal 30 % der Anteile an der GmbH (Wert gesamt 2 400 000 EUR, davon begünstigt = 2 280 000 EUR). Eine Reinvestition erfolgt nicht.
Anteile an der GmbH (begünstigt) | 2 280 000 EUR | ||||
Vorwegabschlag (10 %) | ./. 228 000 EUR | ||||
Verbleiben | 2 052 000 EUR | ||||
Verschonungsabschlag (85 %) | ./. 1 744 200 EUR | ||||
Verbleiben | 307 800 EUR | ||||
Abzugsbetrag | ./. 71 100 EUR | ||||
Abzugsbetrag | 150 000 EUR | ||||
Verbleibender Wert (15 %) | 307 800 EUR | ||||
Abzugsbetrag | ./. 150 000 EUR | ||||
Unterschiedsbetrag | 157 800 EUR | ||||
davon 50 % | ./. 78 900 EUR | ||||
Verbleibender Abzugsbetrag | 71 100 EUR | ||||
Verbleiben | 236 700 EUR | ||||
Anteile an der GmbH (nicht mehr voll in die Verschonung einzubeziehen) | 1 520 000 EUR | ||||
Vorwegabschlag (10 %) | ./. 152 000 EUR | ||||
Verbleiben | 1 368 000 EUR | ||||
Verschonungsabschlag (85 %) | 1 162 800 EUR | ||||
Zeitanteilig zu gewähren 3/5 | ./. 697 680 EUR | ||||
Verbleiben | 670 320 EUR | ||||
Abzugsbetrag | ./. 0 EUR | ||||
Verbleiben | 670 320 EUR | ||||
Anteile an der GmbH (begünstigt nach Verschonung) | 236 700 EUR | ||||
Anteile an der GmbH (nicht begünstigt nach anteiliger Verschonung) | 670 320 EUR | ||||
Nicht begünstigtes Vermögen | 200 000 EUR | ||||
Steuerpflichtiges Vermögen nach schädlicher Verfügung | 1 107 020 EUR | ||||
Steuerpflichtiges Vermögen bisher | ./. 713 000 EUR | ||||
Die Bemessungsgrundlage erhöht sich mithin um | 394 020 EUR |
Auswirkungen Verstoß gegen Voraussetzungen für Vorwegabschlag auf Schwellenwert
> H E 13a.2 Beispiel 2
Vorwegabschlag bei Anteilen an einer Kapitalgesellschaft oder Beteiligung an einer Personengesellschaft ohne mitübertragenes Sonderbetriebsvermögen
Beispiel:
Der Sachverhalt und die Berechnungen vor dem Vorwegabschlag ergeben sich aus Beispiel 1 zu H E 13b.9.
Der Wert des begünstigten Vermögens nach § 13b Absatz 2 Satz 1 ErbStG ist wie folgt zu ermitteln (vgl. Ziffer II.5 des Beispiels):
festgestellter Wert des (Anteils) Betriebsvermögens | 1 500 000 EUR | |
- | steuerpflichtiger Wert des Verwaltungsvermögens | 30 000 EUR |
= | begünstigtes Vermögen | 1 470 000 EUR |
Das Betriebsfinanzamt teilte nachrichtlich mit, dass der Abschlag nach § 13a Absatz 9 ErbStG 20 % beträgt.
Der Vorwegabschlag nach § 13a Absatz 9 ErbStG ist wie folgt zu berechnen:
begünstigtes Vermögen | 1 470 000 EUR | |
x | Vorwegabschlag in %, maximal 30 % | 20 % |
= | Vorwegabschlag | 294 000 EUR |
Vorwegabschlag bei Beteiligung an einer Personengesellschaft mit mitübertragenem Sonderbetriebsvermögen
Beispiel:
Der Sachverhalt und die Berechnungen ergeben sich aus Beispiel 2 zu H E 13b.9.
Das Betriebsfinanzamt teilte nachrichtlich mit, dass der Abschlag nach § 13a Absatz 9 ErbStG 20 % beträgt.
Für Zwecke der Bemessungsgrundlage des Vorwegabschlages erfolgt eine Berechnung des begünstigten Vermögens nur für das übertragene Gesamthandsvermögen.
IIa. | Berechnung des begünstigten Vermögens | |
IIa.1 | Finanzmitteltest im Sinne des § 13b Absatz 4 Nummer 5 ErbStG | |
Wert der Finanzmittel des Gesamthandsvermögens | 50 000 EUR | |
- | Wert der jungen Finanzmittel des Gesamthandsvermögens nach § 13b Absatz 4 Nummer 5 Satz 2 ErbStG; höchstens der Wert der Finanzmittel des Gesamthandsvermögens | 20 000 EUR |
= | Saldo | 30 000 EUR |
- | Wert der betrieblichen Schulden des Gesamthandsvermögens | 400 000 EUR |
= | Saldo | -370 000 EUR |
- | Sockelbetrag 15 % des Werts der Beteiligung am Gesamthandsvermögen (vorbehaltlich Hauptzweck gemäß § 13b Absatz 4 Nummer 5 Satz 4 ErbStG) | 0 EUR |
= | verbleibender Wert der Finanzmittel, mindestens 0 EUR (§ 13b Absatz 4 Nummer 5 Satz 1 ErbStG) | 0 EUR |
IIa.2 | Berechnung der verbleibenden Schulden | |
Wert der Schulden des Gesamthandsvermögens | 400 000 EUR | |
- | Wert der Schulden, die im Rahmen des Finanzmitteltests verrechnet wurden | 30 000 EUR |
= | verbleibende Schulden | 370 000 EUR |
IIa.3 | Nettowert des Verwaltungsvermögens |
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