Tz. 212

Stand: EL 83 – ET: 04/2015

Wird ein einzelner MU-Anteil eingebracht und übernimmt demzufolge die aufnehmende Kap-Ges oder Genossenschaft die MU-Stellung des Einbringenden (in der weiter bestehenden MU-Schaft), erfolgt die Umsetzung des Antrags auf Minderbewertung durch Bilanzierung in der St-Bil der Pers-Ges (zur Antragsberechtigung s Tz 209a). Denn stlich ist die MU-Beteiligung kein WG (im Gegensatz zum HR, ständige Rspr, jüngst s Urt des BFH v 01.07.2010, BFH/NV 2010, 2056 unter II.2b) und somit auch in der St-Bil der aufnehmenden Kap-Ges nicht zu bewerten (der Ausweis der MU-Beteiligung erfolgt nicht als WG iSd § 6 Abs 1 Nr 2 EStG, sondern nur als "Merkposten" bzw spiegelbildlich zum Gesamt-Kap bei der MU-Schaft). Die MU-Beteiligung repräsentiert die ideellen Miteigentumsanteile an allen WG des Gesellschaftsvermögens der Pers-Ges zzgl des Sonder-BV. Buchführungspflichtig für das Gesellschaftsvermögen und das Sonder-BV (s Urt des BFH v 23.10.1990, BStBl II 1991, 401) ist die Pers-Ges. In der St-Bil der Pers-Ges, an der die eingebrachten MU-Anteile bestehen, für das Wj, in das der Zeitpunkt der Einbringung fällt, ist das Bewertungswahlrecht auszuüben (s Urt des BFH v 30.04.2003, BStBl II 2004, 804 zu § 20 UmwStG aF; ebenso s H/M, 4. Aufl, § 20 UmwStG Rn 381). Im Fall der Aufdeckung stiller Reserven (Zwischenwertansatz oder Ansatz zum gW) ist in der Gesamthands-Bil der Pers-Ges eine positive Ergänzungs-Bil für die übernehmende Gesellschaft zu bilden (s UmwSt-Erl 2011, Rn 20.22; eine Maßgeblichkeit der H-Bil ist bei der Pers-Ges nicht zu beachten; s Urt des BFH v 30.04.2003, BStBl II 2004, 804 unter II.2.b; ebenso s H/M, 4. Aufl, § 20 UmwStG Rn 373).

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