Tz. 233

Stand: EL 97 – ET: 11/2019

Der Gewinn/Verlust aus der Veräußerung des Teils eines (einbringungsgeborenen) MU-Anteils gehört zum Gewerbeertrag der Pers-Ges gem § 7 S 1 GewStG, deren Anteile veräußert werden, wenn die Übertragung nach dem 31.12.2001 erfolgt (s R 7.1 Abs 3 S 6 GewStR 2009). Dabei spielt keine Rolle, ob der MU eine natürliche Pers, eine Pers-Ges oder eine Kö ist. Es ist für Zwecke der GewSt darauf abzustellen, ob der Vorgang der Einbringung des MU-Anteils zu einem partiellen (Mit-)Unternehmerwechsel bei der Pers-Ges führt. Denn gem ständiger Rspr des BFH ist nur der lfd Gewinn Gegenstand der Besteuerung bei der GewSt als Sach-St (zB s Urt des BFH v 27.03.1996, BStBl II 1997, 224 mwNachw). Gewinne aus der Veräußerung oder Aufgabe eines Gew, eines Teilbetriebs oder MU-Anteils iSd § 16 Abs 1 S 1 und Abs 3 EStG gehören nicht zum Gewerbeertrag gem § 7 S 1 GewStG. Da der einbringende MU nur einen Bruchteil seiner MU-Stellung aufgibt, kommt es – im Gegensatz zur Übertragung des gesamten MU-Anteils (s Urt des BFH v 15.03.2000, BStBl II 2000, 316) – nicht zu einem (Mit-)Unternehmerwechsel iSd § 2 Abs 4 GewStG; der Veräußerer führt seine mitunternehmerische Tätigkeit in der Gesellschaft fort (s Urt des BFH v 24.08.2000, BFH/NV 2000, 1210 unter 4.). Der Einbringende behält folglich seine sachliche StPflicht als MU der Pers-Ges bei, so dass der VG zum lfd Ergebnis der Pers-Ges iSd § 7 S 1 GewStG gehört (s Urt des BFH v 14.12.2006, BStBl II 2007, 777 unter II.3.c); v 30.08.2007, BFH/NV 2008, 109; und v 25.08.2010, BFH/NV 2011, 258 unter II.2. letzter S; s Vfg der OFD Ddf v 18.01.2001, FR 2001, 215; glA im Ergebnis s von Twickel, in Blümich, § 7 GewStG Rn 128; s Roser, in Lenski/Steinberg, § 7 GewStG Rn 378; s Geissler in, H/H/R, § 16 EStG Rn 40; s Förster, FR 2002, 649 [653]; s Strahl, KÖSDI 2002, 13 170; s Bogenschütz/Hierl, DStR 2003, 1097 [1103]; s R 7.1 Abs 3 S 6 GewStR 2009; aA s Beußer, FR 2001, 880).

Für EZ vor 2002 wird der Gewinn aus der Veräußerung von Teilanteilen aus Vertrauensschutzgründen nicht der GewSt unterworfen (s Vfg der OFD Ddf v 10.09.2002, FR 2002, 1151). Dies gilt auch bei Kap-Ges als veräußernde MU (s Urt des BFH v 27.03.1996, BStBl II 1997, 224).

Ist die Beteiligung an der aufnehmenden Pers-Ges durch st-begünstigte Einbringung eines "verschmelzungsgeborenen" (Teil-)Betriebs oder MU-Anteils erworben worden (s Tz 235 aE), stellt sich die Frage, ob der Gewinn aus einer Teilanteilsveräußerung innerhalb der Sperrfrist nach § 7 S 1 GewStG oder gem § 18 Abs 3 S 2 UmwStG gewstpfl ist (str; dazu s § 18 UmwStG Tz 75). St-Schuldner ist für die nach § 18 Abs 3 UmwStG durch eine Anteilsveräußerung entstandene GewSt auch die Pers-Ges (s Urt des BFH v 07.03.2019, BFH/NV 2019, 619 unter Rn 19).

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