Tz. 115

Stand: EL 55 – ET: 10/2005

Nach Verw-Auff (s Schr des BMF v 15.12.1994, BStBl I 1995, 25, 176 Tz 44) gehört zum FK iSd § 8a KStG auch solches Kap, für das eine Vergütung nicht vereinbart wurde.

Wenn man der Verw im Grundsatz folgt und unverzinsliches FK als FK iSd § 8a KStG ansieht, stellt sich die Frage, ob dieses FK bei der Berechnung des safe haven (§ 8a Abs 1 S 1 Nr 1 und 2 KStG idF des StandOG; § 8a Abs 1 S 1 Nr 2 KStG idF des StSenkG bzw idF des sog Korb II-Gesetzes) einbezogen wird. Tz 56 des Schr des BMF v 15.12.1994 (BStBl I 1995, 25, 176) rechnet das FK dem FK iSd Nr 1 zu (s Tz 175). UE ist das spätestens seit der Einfügung des § 6 Abs 1 Nr 3 EStG durch das StEntlG 1999/2000/2002 sehr fraglich, denn dort wird eine Festverzinsung von 5,5% unterstellt, was für Zwecke des § 8a KStG uE eher für die Einordnung in die Nr 2 des § 8a Abs 1 S 1 KStG spricht. Wegen der Frage, in welcher Höhe das Darlehen zu berücksichtigen ist s Tz 94.

UE ist die Einordnung als FK zweifelhaft, da § 8a KStG auf die Begrenzung der Zinszahlungen und damit nur auf verzinsliches FK zielt (glA s Wassermeyer, WP-HdU 2001, Band 1, Kap G Rn 525; Kröner in Ernst & Young, § 8a KStG Rn 72; Janssen, DB 1997, 1589, 1591). Der zu weitgehende Gesetzeswortlaut (s Tz 162) müsste uE insoweit teleologisch reduziert werden.

Nach Tz 44 des Schr des BMF v 15.12.1994 (BStBl I 1995, 25, 176) gehört weiterhin zum FK iSd § 8a KStG auch solches Kap, für das vereinbarungsgemäß im jeweiligen Wj eine Vergütung (zB infolge einer Verlustsituation) zwar vereinbart, tats aber nicht zu zahlen ist.

Diese Auslegung ist durch den Gesetzeswortlaut gedeckt, da für die Prüfung des § 8a KStG nicht auf den tats BA-Abzug, sondern auf den Wortlaut der Vereinbarung abzustellen ist. UE führt die Verw-Auff jedoch zu nicht sachgerechten Ergebnissen.

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