BMF, 17.1.2019, IV B 2 - S 1301/07/10017 - 10

1 Anlage

Hiermit übersende ich eine Übersicht über den gegenwärtigen Stand der Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) und anderer Abkommen im Steuerbereich sowie der Abkommensverhandlungen.

Wie die Übersicht zeigt, werden verschiedene der angeführten Abkommen nach ihrem Inkrafttreten rückwirkend anzuwenden sein. In geeigneten Fällen sind Steuerfestsetzungen vorläufig durchzuführen, wenn ungewiss ist, wann ein unterzeichnetes Abkommen in Kraft treten wird, das sich zugunsten des Steuerschuldners auswirken wird. Umfang und Grund der Vorläufigkeit sind im Bescheid anzugeben. Ob bei vorläufiger Steuerfestsetzung der Inhalt eines unterzeichneten Abkommens bereits berücksichtigt werden soll, ist nach den Gegebenheiten des einzelnen Falles zwischen BMF und Ländern abgestimmt zu entscheiden.

Zur Rechtslage nach dem Zerfall der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ) ist auf Folgendes hinzuweisen:

Vereinbarungen über die Fortgeltung des DBA mit der SFRJ vom 26.3.1987 wurden geschlossen mit der:

  • Republik Bosnien und Herzegowina (BGBl 1992 II S. 1196),
  • Republik Serbien (Namensänderung; ehem. Bundesrepublik Jugoslawien BGBl 1997 II S. 961),
  • Republik Kosovo (BGBl 2011 II S. 748) und
  • Montenegro (BGBl 2011 II S. 745).

Zur Rechtslage nach dem Zerfall der Sowjetunion ist auf Folgendes hinzuweisen:

Vereinbarungen über die Fortgeltung des DBA mit der UdSSR vom 24.11.1981 wurden geschlossen mit der:

– Republik Moldau (BGBl 1996 II S. 768).

Zur Rechtslage nach der Teilung der Tschechoslowakei ist auf Folgendes hinzuweisen:

Vereinbarungen über die Fortgeltung des DBA mit der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik vom 19.12.1980 wurden mit der Slowakischen Republik und mit der Tschechischen Republik getroffen (BGBl 1993 II S. 762).

Hongkong wurde mit Wirkung ab 1.7.1997 ein besonderer Teil der VR China (Hongkong Special Administrative Region). Das allgemeine Steuerrecht der VR China gilt dort nicht. Damit ist das zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der VR China abgeschlossene DBA vom 28.3.2014 in Hongkong nicht anwendbar. Vorgenannte Ausführungen zu Hongkong (außer Luftfahrtunternehmen) gelten in entsprechender Weise auch für Macau nach dessen Übergabe am 20.12.1999 an die VR China (Macau Special Administrative Region).

Aufgrund des besonderen völkerrechtlichen Status von Taiwan wurde ein Steuerabkommen nur von den Leitern des Deutschen Instituts in Taipeh und der Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet. Das Gesetz vom 2.10.2012 zum diesbezüglichen Abkommen vom 19. und 28.12.2011 zwischen dem Deutschen Institut in Taipeh und der Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung hinsichtlich der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen ist veröffentlicht (BGBl 2012 I S. 2079; BStBl 2013 I S. 20). Das Abkommen ist am 7.11.2012 in Kraft getreten (BGBl 2012 I S. 2461; BStBl 2013 I S. 33) und damit grundsätzlich ab 1.1.2013 anzuwenden.

Stand der Doppelbesteuerungsabkommen und anderer Abkommen im Steuerbereich
1.1.2019
 
I. Geltende Abkommen
             
    Abkommen Fundstelle Inkrafttreten Anwendung  
        BGBl II BStBl I BGBl II BStBl I grundsätzlich  
    mit vom Jg. S. Jg. S. Jg. S. Jg. S. ab  
    1. Abkommen auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen  
    Ägypten 8.12.1987 1990 278 1990 280 1991 1042 1992 7 1.1.1992  
    Albanien 6.4.2010 2011 1186 2012 292 2012 145 2012 305 1.1.2012  
    Algerien 12.11.2007 2008 1188 2009 382 2009 136 2009 396 1.1.2009  
    Argentinien 13.7.1978/ 1979 585 1979 326 1979 1332 1980 51 1.1.1976  
      16.9.1996 1998 18 1998 187 2001 694 2001 540 1.1.1996  
    Armenien 24.11.1981 1983 2 1983 90 1983 427 1983 352 1.1.1980  
    (DBA mit UdSSR gilt fort, BGBl 1993 II S. 169)                    
      29.6.2016 2017 1077 2018 222 2017 1560 2018 238 1.1.2018  
    Aserbaidschan 25.8.2004 2005 1146 2006 291 2006 120 2006 304:1 1.1.2006  
    Australien

24.11.1972

12.11.2015

1974

2016

337

1114

1974

2017

423

121

1975

2017

216

48

1975

2017

386

139

1.1.1971

1.1.2017
 
    Bangladesch1 29.5.1990 1991 1410 1992 34 1993 847 1993 466 1.1.1990  
    Belarus (Weißrussland) 30.9.2005 2006 1042 2007 276 2007 287 2007 290 1.1.2007  
    Belgien

11.4.1967/

5.11.2002

1969

2003

17

1615

1969

2005

38

346

1969

2003

1465

1744

1969

2005

468

348

1.1.1966

1.1.2004
 
    Bolivien 30.9.1992 1994 1086 1994 575 1995 907 1995 758 1.1.1991  
    Bosnien und Herzegowina 26.3.1987 1988 744 1988 372 1988 1179 1989 35 1.1.1989  
    (DBA mit SFR Jugoslawien gilt fort, BGBl 1992 II S. 1 196)                    
    Bulgarien 25.1.2010 2010 1286 2011 543 2011 584 2011 558 1.1.2011  
   

China

(ohne Hongkong und Macau)

10.6.1985

28.3.2014

1986

2015

446

1647

1986

2016

329

1130

1986

2016

731

1005

1986

2016

339

1144

1.1.1985

1.1.2017
 
    Costa Rica 13.2.2014 2014 917 2016 1169 2016 1159 2016 1182 1.1.2017  
    Côte d'Ivoire 3.7.1979 1982 153 1982 357 1982 637 1982 628 1.1.1982  
    Dänemark

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