Abbruchabsicht
Bei der Ermittlung des Teilwerts eines Gebäudes ist die Abbruchabsicht nicht zu berücksichtigen (→BFH vom 7.12.1978 - BStBl 1979 II S. 729).
Beteiligung
Zur Bestimmung des Teilwerts einer Beteiligung →BFH vom 7.11.1990 (BStBl 1991 II S. 342).
Einlage
Teilwert bei Einlage im Zusammenhang mit einer Betriebseröffnung
→H 39 (Teilwert)
→BFH vom 10.7.1991 (BStBl II S. 840)
Ersatzteile im Kfz-Handel
→BFH vom 24.2.1994 (BStBl II S. 514)
Fehlmaßnahme
Eine Fehlmaßnahme liegt unabhängig von der Ertragslage des Betriebs vor, wenn der wirtschaftliche Nutzen der Anschaffung oder Herstellung eines Wirtschaftsguts bei objektiver Betrachtung deutlich hinter dem für den Erwerb oder die Herstellung getätigten Aufwand zurückbleibt und demgemäß dieser Aufwand so unwirtschaftlich war, dass er von einem gedachten Erwerber des gesamten Betriebs im Kaufpreis nicht honoriert würde (→BFH vom 20.5.1988 - BStBl 1989 II S. 269).
Forderungen aus Schuldscheindarlehen
Bei Forderungen aus Schuldscheindarlehen kann im allgemeinen aus dem Anstieg der Marktzinsen nicht auf einen unter den Anschaffungskosten liegenden Teilwert geschlossen werden (→BFH vom 19.5.1998 - BStBl 1999 II S 277).
Halbfertige Bauten auf fremdem Grund und Boden
Halbfertige Bauten auf fremdem Grund und Boden sind mit den Herstellungskosten der halbfertigen Arbeiten anzusetzen. Steht fest, dass der auf die halbfertigen Bauten entfallende Anteil der vereinbarten Vergütung am Bilanzstichtag unter den bisher angefallenen Herstellungskosten liegt, und ist diese Wertminderung voraussichtlich von Dauer, sind die halbfertigen Arbeiten mit dem niedrigeren Wert zu bewerten (→BMF vom 14.11.2000 - BStBl I S. 1514).
(Anhang 9)
→H 32
Investitionszuschüsse mindern grundsätzlich nicht den Teilwert der bezuschussten Wirtschaftsgüter (→BFH vom 19.7.1995 - BStBl 1996 II S. 28).
Retrograde Wertermittlung
Bei der retrograden Ermittlung des Teilwerts von Wirtschaftsgütern können nach dem Bilanzstichtag entstehende Selbstkosten nur insoweit berücksichtigt werden, als auch ein gedachter Erwerber sie berechtigterweise geltend machen könnte (→BFH vom 9.11.1994 - BStBl 1995 II S. 336).
→H 36 (Retrograde Bewertungsmethode)
Schätzung
Im Rahmen der Schätzung des Teilwerts gelten die Wiederbeschaffungskosten als Ober- und der Einzelveräußerungspreis als Untergrenze (→BFH vom 25.8.1983 - BStBl 1984 II S. 33).
Teilwertabschreibung
Zur Neuregelung der Teilwertabschreibung durch das Steuerentlastungsgesetz 1999/2000/2002 →BMF vom 25.2.2000 (BStBl I S. 372).
(Anhang 9)
Teilwertbegriff
Der Teilwert ist ein ausschließlich objektiver Wert, der von der Marktlage am Bilanzstichtag bestimmt wird; es ist unerheblich, ob die Zusammensetzung und Nutzbarkeit eines Wirtschaftsguts von besonderen Kenntnissen und Fertigkeiten des Betriebsinhabers abhängt (→BFH vom 31.1.1991 - BStBl II S. 627).
Teilwertvermutungen
Zur Ermittlung des niedrigeren Teilwerts gelten folgende Teilwertvermutungen:
1. |
Im Zeitpunkt des Erwerbs oder der Fertigstellung eines Wirtschaftsguts entspricht der Teilwert den Anschaffungs- oder Herstellungskosten (→ BFH vom 13.4.1988 - BStBl II S. 892; nicht ohne weiteres anwendbar bei Erwerb eines Unternehmens oder Mitunternehmeranteils →BFH vom 6.7.1995 - BStBl II S. 831). |
2. |
Bei nicht abnutzbaren Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens entspricht der Teilwert auch zu späteren, dem Zeitpunkt der Anschaffung oder Herstellung nachfolgenden Bewertungsstichtagen den Anschaffungs- oder Herstellungskosten (→BFH vom 21.7.1982 - BStBl II S. 758). |
3. |
Bei abnutzbaren Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens entspricht der Teilwert zu späteren, dem Zeitpunkt der Anschaffung oder Herstellung nachfolgenden Bewertungsstichtagen den um die lineare AfA verminderten Anschaffungs- oder Herstellungskosten (→ BFH vom 30.11.1988 - BStBl 1989 II S. 183). |
4. |
Bei Wirtschaftsgütern des Umlaufvermögens entspricht der Teilwert grundsätzlich den Wiederbeschaffungskosten. Der Teilwert von zum Absatz bestimmten Waren hängt jedoch auch von deren voraussichtlichem Veräußerungserlös (Börsen- oder Marktpreis) ab (→BFH vom 27.10.1983 - BStBl 1984 II S. 35). |
Unrentabler Betrieb
Zur Abschreibung auf den niedrigeren Teilwert bei unrentablem Betrieb →BFH vom 1.3.1994 (BStBl II S. 569) und vom 20.9.1989 (BStBl 1990 II S. 206)
Verlustprodukte
Eine Teilwertabschreibung ist bei sog. "bewussten Verlustprodukten" jedenfalls dann nicht zulässig, wenn das Unternehmen Gewinne erzielt (BFH vom 29.4.1999 - BStBl II S. 681).
Vorzugspreise einer Gemeinde
Bei der Ermittlung des Teilwerts eines Grundstücks sind Vorzugspreise, die eine Gemeinde Erwerbern vergleichbarer Grundstücke aus ansiedlungspolitischen Gründen einräumt, nur zu berücksichtigen, wenn die Gemeinde dadurch nachhaltig, über längere Zeit und mit in etwa gleichbleibenden Beträgen in das Marktgeschehen eingreift, so dass zum Bilanzstichtag auch andere Eigentümer ihre Grundstücke nicht teurer verkaufen können (→BFH vom 8.9.1994 - BStBl 1995 II S. 309).
Wertaufholungsgebot
Zur Einführung des Wertaufholungsgebots durch da...