Positionierungsstrategien für Steuerkanzleien: Umsetzung

Die strategische Frage lautet: Was ist mein Kerngeschäft? Dabei haben Generalisten ebenso gute Überlebens- und Erfolgschancen wie Spezialisten, wenn sie ihre Kanzlei bewusst als Schaltstelle eines Netzwerks zu anderen Spezialisten auf- und ausbauen. Vor allem unter regionalen Gesichtspunkten ist dies ein attraktives und ausbaufähiges Kanzleimodell.

Strategie für kleine Kanzleien

Die Unkenrufe, dass der Einzelkämpfer ausstirbt, sind aus meiner Sicht unberechtigt. Die kleine Kanzlei füllt dabei die Funktion des Generalisten am besten aus und tut gut daran, konkrete Maßnahmen zur Mandatsbindung festzulegen und sich nach Netzwerkpartnern – fachlich und/oder regional - umzuschauen und in den nächsten 5 Jahren stabile Kooperationspartner aufzubauen.

Strategie für mittelgroße Kanzleien

Mittelgroße Kanzleien erweitern ihr Leistungsangebot sinnvoll durch einen Fachberater und bauen dieses Geschäftsfeld zu einem eigenen gewinnträchtigen Bereich aus. Im Sinne eines Profitcenters trägt sich diese Abteilung selbst, erhält Zulauf von den Bestandsmandanten und sorgt umgekehrt durch eine eigene Marktpräsenz für Neumandanten in der Gesamtkanzlei.

Strategie für neue Steuerberater

Frisch gebackene Steuerberater, die sich auf der grünen Wiese niederlassen und größere Kanzleien mit entsprechenden personellen Kapazitäten rüsten ihre Kanzlei für die Anforderungen der Zukunft, wenn sie Nischen besetzen oder Expertenwissen für spezielle Rechtsgebiete aufbauen. Die Branche oder das Thema hängt dabei zum großen Teil von persönlichen Vorlieben und Interessen des federführenden Partners ab.

Unabhängig davon, für welche Positionierung sich die Kanzlei entscheidet, ist sie dann erfolgreich, wenn es eine klare Ausrichtung und die konsequente Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen dafür gibt.