Deutschlands Mittelstand ist einer Studie zufolge mit den politischen Rahmenbedingungen so zufrieden wie seit Jahren nicht. 87 Prozent der Mittelständler bewerten das politische Klima in Deutschland positiv, fast jeder Dritte sieht derzeit sogar überhaupt keine Probleme.

Damit sei die Zustimmung zur Politik so hoch wie seit fast zehn Jahren nicht. Das geht aus einer repräsentativen Studie unter rund 3000 Geschäftsführern und Inhabern mittelständischer Betriebe hervor, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young am Freitag in Stuttgart vorlegte.

2003 hatte Ernst & Young das sogenannte Mittelstandsbarometer erstmals erhoben. Mit Blick zurück schreiben die Autoren der Studie von folgender Faustregel: Je positiver die Wirtschaftslage, desto größer die Zufriedenheit mit der Standortpolitik. Doch während der Krise mit dem dramatischen Wirtschaftseinbruch sei die Zustimmung zu den Weichenstellungen aus Berlin nur geringfügig gesunken, um dann schon Anfang 2010 wieder zu steigen - ein Trend, der sich nun auch Anfang 2012 fortsetze.

"Die Staatsschuldenkrise scheint sich im Urteil der Mittelständler zur Standortpolitik nicht negativ niederzuschlagen", lautet eines der Ergebnisse aus dem aktuellen Barometer. Im Jahr 2005 hatten noch 90 Prozent aller Befragten der Standortpolitik hierzulande ein mieses Zeugnis ausgestellt und die Noten "ausreichend" oder sogar "mangelhaft" verteilt