Je nachdem, wie die Deckungskonzepte gestaltet und welche Risiken abgedeckt sind, können unter dem Strich große Differenzen herauskommen, die sich in Prämienunterschieden von über 1.000 EUR spiegeln – und das gilt anbieterübergreifend.

Ausschlaggebend für den Preis und den Umfang des Versicherungsschutzes ist zunächst die Kanzlei- und Mitarbeiterstruktur. Dabei geht es auf der einen Seite um die Zahl der zu versichernden Inhaber, Geschäftsführer oder Partner und auf der anderen Seite um die der Mitarbeiter, ihre Qualifikation und den jeweiligen Status in der Kanzlei. Die Anzahl der Teilzeitkräfte und freien Mitarbeiter kann ebenso Einfluss auf die Prämienhöhe haben wie der Umfang der Aus- und Weiterbildung.

Allerdings, so Ass Curat, gebe es Versicherer, die die Mitarbeiterzahl gar nicht mehr in die Prämienberechnung einfließen lassen. Andere Versicherungsgesellschaften wiederum machen dies in vollem Umfang und wiederum andere setzen hierfür entsprechende fachliche Qualifikationen voraus.

Prämiensenkend wirkte sich häufig aus, wenn die Kanzlei über ein Qualitätsmanagement und Kontrollsysteme, etwa eines zur Überwachung von Fristen, verfügt. Auch für Berufseinsteiger, bei der Steuerberatung als Nebentätigkeit, bei längeren Laufzeiten oder bei Schadensfreiheit sei ein Nachlass möglich.

Kanzleien, die sich auf den Gesundheitsbereich oder Arbeitsfelder wie Abschlussprüfungen spezialisiert oder sich zu Netzwerken zusammengeschlossen haben, werden grundsätzlich ähnlich bewertet. „Das Mehr an Fachwissen wird durch die höhere Dichte an Beratungsaufträgen wettgemacht, sodass es aus Sicht eines Versicherers für die Risikobetrachtung neutral ist“, erläutert RA Hans-Jörg Schriever, Gruppenleiter bei der Versicherungsstelle Wiesbaden.

Netzwerkpartner könnten grundsätzlich auch einen gemeinschaftlich abgestimmten Versicherungsschutz in Anspruch nehmen, vorausgesetzt, die Partner haben ein klares Verständnis für- und Vertrauen zueinander. Gemeinsame Versicherungsprogramme bergen aber Konfliktpotenzial, so der warnende Hinweis.

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Schlagworte zum Thema:  Kanzleimanagement, Berufshaftpflicht