Rz. 13

Die Klageänderung ist nach § 67 FGO, unabhängig von der Einwilligung der Beteiligten (s. Rz. 11), zulässig, wenn das FG diese für sachdienlich hält. Durch die Klageänderung muss also das anhängige Verfahren abgeschlossen und ein weiteres drohendes Verfahren vermieden werden (s. Rz. 1), ohne dass die Situation der übrigen Beteiligten wesentlich beeinträchtigt wird (BFH v. 23.3.1994, I B 170/93, BFH/NV 1995, 36; Schallmoser, in Hübschmann/Hepp/Spitaler, AO, § 67 FGO Rz. 50).

 

Rz. 13a

Sachdienlich kann demgemäß die Klageänderung nur dann sein, wenn für die geänderte Klage die Sachentscheidungsvoraussetzungen vorliegen[1]. Ist die geänderte Klage unzulässig, so ist die Änderung nicht sachdienlich[2]. Bei Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen (s. § 40 FGO Rz. 4) ist demgemäß die Klageänderung nur innerhalb der Klagefrist[3] zulässig (BFH v. 26.2.1980, VII R 60/78, BStBl II 1980, 331; BFH v. 2.10.1990, VIII R 118/85, BFH/NV 1991, 429; BFH v. 30.1.1997, I B 69/96, BFH/NV 1997, 588 m. w. N.; BFH v. 19.5.1999, IV B 71/98, BFH/NV 1999, 1449 m. w. N.; BFH v. 25.11.2002, II B 4/02, BFH/NV 2004, 316; BFH v. 19.5.2004, III R 18/02, BFH/NV 2004, 1597; BFH v. 10.7.2007, VII S 25/07, BFH/NV 2007, 2240; FG Münster v. 8.6.2005, 1 K 2550/03 F, EFG 2005, 1847; FG Hamburg v. 5.5.2006, 2 K 343/04, Haufe-Index 1558134; FG Hamburg v. 10.11.2006 – 1 K 138/02, EFG 2007, 429; FG Münster v.13.12.2006, 1 K 2869/05 Kg, EFG 2007, 700; v. Groll, in Gräber, FGO, § 67 Rz. 11; Schallmoser, in Hübschmann/Hepp/Spitaler, AO, § 67 FGO Rz. 44; Stöcker, in Beermann/Gosch, AO, § 67 FGO Rz. 3, 39; a. A. nur Tipke, in Tipke/Kruse, AO, § 67 FGO Rz. 9). Durch eine zulässige Klageänderung darf bei den verwaltungsaktsbezogenen Klagen die Klagefrist (§ 4 FGO 7) nicht umgangen werden (v. Groll, in Gräber, FGO, 6. Aufl. 2006, § 67 FGO Rz. 10).

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Steuer Office Excellence. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge