Rn. 314
Stand: EL 154 – ET: 11/2021
§ 7 Abs 4 S 1 EStG regelt die lineare Gebäude-AfA nicht umfassend, sondern gibt nur Prozentsätze an, die "abweichend von Abs 1" anzuwenden sind. Diese Prozentsätze können abweichen von
- der "Gesamtdauer der Verwendung oder Nutzung" (§ 7 Abs 1 S 1 EStG)
- der "betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer" (§ 7 Abs 1 S 2 EStG).
Rn. 314a
Stand: EL 154 – ET: 11/2021
Dabei ist (auch s Rn 367)
- § 7 Abs 4 S 1 EStG (und Abs 5) der Normalfall und
- § 7 Abs 4 S 2 EStG die Ausnahme und nur anstelle des § 7 Abs 4 S 1 EStG zulässig (BFH BStBl II 2018, 646).
Rn. 315
Stand: EL 154 – ET: 11/2021
Im Übrigen sind die Voraussetzungen des § 7 Abs 1 EStG (= Grundnorm), soweit sich diese nicht auf bewegliche WG beziehen, einzuhalten, zB dass die Gebäude zur Einkunftserzielung eingesetzt werden müssen. Dies folgt aus:
- der systematischen Stellung des Abs 1 als Grundnorm
- den Worten "abweichend von Abs 1", die sich nur auf die Prozentsätze beziehen
- dem Verweis in § 7 Abs 4 S 3 EStG auf § 7 Abs 1 S 7 EStG (= AfaA).
Rn. 316
Stand: EL 154 – ET: 11/2021
Dies bedeutet ua, dass das Gebäude bzw der Gebäudeteil
- ein WG (s Rn 35ff) sein muss, hier die Rechtsmacht auf ein Gebäude(-teil),
der Einkunftserzielung dienen muss – und nicht etwa
- zu eigenen Wohnzwecken genutzt wird,
- der Liebhaberei dient (s BFH BStBl II 1980, 447: ETW in Spanien; BFH BStBl II 1981, 452: entlegenes Bauernhaus) oder
- leer steht und zum Verkauf bestimmt ist (FG Bln EFG 1980, 508 rkr; FG Nds EFG 1981, 446 rkr),
- zum AV (s Rn 239ff) gehören muss und nicht etwa zum UV (zur Abgrenzung s § 247 Abs 2 HGB, der auch für das Steuerrecht gilt, s R 6.1 Abs 1 S 1 EStR 2012; s Rn 239a).
Rn. 316a
Stand: EL 154 – ET: 11/2021
Im Inland muss das Gebäude nicht belegen sein (Cloer/Vogel, DB 2010, 1901).
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