Rn. 30

Stand: EL 147 – ET: 11/2020

Einnahmen iSd § 3c Abs 1 EStG sind alle Güter, die in Geld oder in Geldeswert bestehen und dem StPfl im Rahmen einer der Einkunftsart des § 2 Abs 1 Nr 1–7 EStG zufließen (§ 8 Abs 1 EStG). Zu den Einnahmen zählen nicht Einlagen (BFH v 21.12.1977, I R 20/76, BStBl II 1978, 346), Darlehensaufnahmen (BFH v 20.10.2004, I R 11/03, BStBl II 2005, 581) oder der Hinzurechnungsbetrag nach §§ 7, 10 Abs 2 AStG (BFH v 07.09.2005, I R 118/04, BStBl II 2006, 537).

 

Rn. 31

Stand: EL 147 – ET: 11/2020

Das EStG unterscheidet zwischen dem Begriff der Einnahmen (Roheinnahmen) und dem Begriff der Einkünfte (Ergebnis der Saldierung von Roheinnahmen und BA/WK). Die Vorschrift des § 3c Abs 1 EStG greift nur bei der Ermittlung der Einkünfte. Bei Auslandssachverhalten ist daher vorrangig zu prüfen, ob über das DBA Einkünfte oder Einnahmen steuerbefreit werden. BA/WK, die mit steuerbefreiten Einkünften nach DBA zusammenhängen, sind insoweit nicht in die Bemessungsgrundlage der ESt einzubeziehen (BFH v 11.02.2009, I R 25/08, BStBl II 2010, 536; BMF v 12.11.2014, BStBl I 2014, 1467 Rz 47; zur Aufteilung der BA/WK s Rn 46). In diesem Fall wird das Besteuerungsrecht an den Einkünften aufgrund eines DBA dem Quellenstaat zugewiesen, wie zB Einkünfte aus selbstständiger Arbeit nach Art 14 DBA-Belgien (FG Mchn v 14.02.2005, 1 V 305/04, EFG 2005, 928), Einkünfte aus unselbstständiger Arbeit nach Art 15 DBA-USA (BFH v 11.02.2009, I R 25/08, BStBl II 2010, 536) oder Einkünfte aus unbeweglichem Vermögen nach Art 3 Abs 1 4 DBA-Frankreich (BFH v 20.09.2006, I R 13/02, BFH/NV 2007, 410), sodass Verluste aus diesen Einkünften im vollen Umfang nicht im Inland abzugsfähig sind.

Hingegen findet das Abzugsverbot des § 3c EStG bei steuerfreien Einnahmen Anwendung.

 

Rn. 32

Stand: EL 147 – ET: 11/2020

Die Steuerfreiheit kann sowohl auf ausdrückliche Regelung im EStG bzw KStG (z B §§ 3, 3b EStG, §§ 5, 8b KStG) oder aufgrund sog technischer Steuerbefreiung beruhen (zB Pauschalierung der LSt nach §§ 40, 40a EStG). Gleiches gilt für faktisch steuerfrei belassene Zahlungen (BFH v 24.03.2011, VI R 48/10, BFH/NV 2011, 1321; aA von Beckerath in Kirchhof, § 3c EStG Rz 16, 19. Aufl, der eine Korrektur der falschen steuerlichen Behandlung fordert). Nach Ansicht des BFH findet § 3c Abs 1 EStG auch dann Anwendung, wenn eine verfassungswidrige Steuerfreiheit aus Gründen des Vertrauensschutzes für eine Übergangszeit erhalten bleibt (BFH v 26.03.2002, VI R 26/00, BStBl II 2002, 823).

 

Rn. 33

Stand: EL 147 – ET: 11/2020

Aufwendungen im Zusammenhang mit nicht steuerbaren Einnahmen erfüllen nicht den Begriff von BA bzw WK, weil sie weder betrieblich noch beruflich veranlasst sind. Somit scheidet ein steuermindernder Ansatz aus, ohne dass § 3c Abs 1 EStG anzuwenden ist (BFH v 07.12.2005, I R 34/05, BFH/NV 2006, 1068; Desens in H/H/R, § 3c EStG Rz 32, 292. EL; von Beckerath in Kirchhof, § 3c EStG Rz 15, 19. Aufl; Valta in Blümich, § 3c EStG Rz 33, 150. EL).

 

Rn. 34–35

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vorläufig frei

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