Rn. 320c

Stand: EL 165 – ET: 06/2023

Eine personelle Verflechtung liegt lt IV. Senat BFH BStBl II 1989, 455 (so auch BFH BStBl II 2006, 415; BFH X BStBl II 1997, 44) auch dann vor, wenn der/die beherrschende/n Gesellschafter der Betriebs-KapGes bei Gesellschafterbeschlüssen über bestimmte laufende Geschäfte (insbesondere Abschluss/Modifizierung des Nutzungsvertrags) mit dem ihm zustehenden Besitzunternehmen gemäß § 47 Abs 4 S 2 GmbHG vom Stimmrecht ausgeschlossen ist/sind (glA Kempermann, GmbHR 2005, 317, 323; Tiedtke/Gareiss, GmbHR 1991, 202, 211; kritisch Söffing, BB 1998, 397). Da diese Rechtshandlungen zur laufenden Geschäftsführung der GmbH gehören (§§ 35, 37 GmbHG), besteht kein Anlass, hierüber einen Beschluss der Gesellschafterversammlung herbeizuführen; für Beschlüsse über die Bestellung und Abberufung von Geschäftsführern besteht idR kein Stimmverbot, so dass auf Dauer nur der Wille des Mehrheitsgesellschafters realisierbar ist (ebenso BFH BStBl II 1997, 44; auch s BFH BStBl II 2006, 415; BFH/NV 2008, 384).

Das gilt, s BFH BStBl II 1997, 44, insbesondere dann, wenn der Nutzungsvertrag bereits vor dem Stimmrechtsausschluss mit Genehmigung des/der Minderheitsgesellschafter/s abgeschlossen worden war.

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