Rn. 1

Stand: EL 166 – ET: 08/2023

Der Zufluss der in Rechnung gestellten USt einerseits und die USt-Zahlung an das FA andererseits sind kein durchlaufender Posten, BFH vom 30.05.1990, I R 6/88, BStBl II 1991, 235 zu 2.a. Das gilt entsprechend für die dem StPfl in Rechnung gestellte und von ihm gezahlte USt (Vorsteuer) und die vom FA erstattete Vorsteuer, BFH vom 29.06.1982, VIII R 6/79, BStBl II 1982, 755 zu 1.f., obwohl der Vorgang einem durchlaufenden Posten vergleichbar ist, BFH vom 17.03.1992, IX R 55/90, BStBl II 1993, 17 zu 1. aE.

 

Rn. 2

Stand: EL 166 – ET: 08/2023

Das Vorstehende gilt für die Überschussermittlung (§ 2 Abs 2 Nr 2 EStG) und die Gewinnermittlung nach § 4 Abs 3 EStG, FG Ha vom 17.11.1989, VI 75/88, EFG 1990, 624; für die Einfuhr-USt (§ 21 UStG) und Zölle entsprechend.

 

Rn. 3

Stand: EL 166 – ET: 08/2023

Die dem StPfl in Rechnung gestellte USt fließt mit Zahlung des Rechnungsbetrags ab (es sei denn, die USt wird gesondert gezahlt), BFH vom 30.08.1995, IX B 74/95, BFH/NV 1996, 41 mwN. Handelt es sich um lfd Aufwendungen, ist sie – unabhängig davon, ob sie als Vorsteuer geltend gemacht werden kann – im Zeitpunkt des Abflusses als WK/BA zu berücksichtigen, BFH vom 30.08.1995, IX B 74/95, BFH/NV 1996, 41. Handelt es sich um Zahlung von AK/HK, wirkt sich die USt, wie der gesamte Betrag, erst in der Form von AfA aus. Sind die Voraussetzungen des § 15 UStG, § 9b Abs 1 EStG erfüllt, ist die USt auf AK/HK mit der Zahlung als WK/BA zu berücksichtigen, BFH vom 25.01.1994, IX R 97, 98/90, IX R 97/90, IX R 98/90, BStBl II 1994, 738, auch wenn die Voraussetzungen des Vorsteuerabzugs erst nach Zahlung erfüllt sind. BFH vom 30.08.1995, IX B 74/95, BFH/NV 1996, 41, Zugang der Rechnung gemäß § 14 UStG nach Zahlung, Zahlung wird rückwirkend zu WK; ebenso bei Option nach Zahlung, BFH vom 29.06.1982, VIII R 6/79, BStBl II 1982, 755. Die USt auf nicht abziehbare BA ist bei Gewinnermittlung durch Überschussrechnung nicht schon bei Tätigung der Aufwendungen, sondern erst im Zeitpunkt der Zahlung der USt zu berücksichtigen, BFH vom 25.04.1990, X R 135/87, BStBl II 1990, 742.

 

Rn. 4

Stand: EL 166 – ET: 08/2023

Wird der Abzug der Vorsteuer als WK gemäß § 9b EStG wegen Rechtsmissbrauchs nicht anerkannt, ist die Vorsteuer von vornherein als AK/HK zu behandeln, BFH vom 25.01.1994, IX R 97–98/90, BStBl II 1994, 738; BFH vom 27.09.1990, IX B 268/89, BFH/NV 1991, 297; BFH vom 04.06.1991, IX R 12/89, BStBl II 1991, 759: die zwischenzeitliche Erstattung der Vorsteuer und ihre Zurückzahlung an das FA soll weder zu Einnahmen noch zu WK, also nicht zu steuerlichem Zu- oder Abfluss führen, so bereits BFH vom 13.11.1986, IV R 211/83, BStBl II 1987, 374; dazu auch Unvericht, FR 1989, 614.

Die Rückzahlung von zunächst erstatteten Vorsteuerbeträgen (wegen Veräußerung des WG) ist auch dann Abfluss von WK gemäß § 9b Abs 2 EStG, wenn der Vorsteuerabzug gemäß § 15a Abs 4 UStG berichtigt worden ist, BFH vom 17.03.1992, IX R 55/90, BStBl II 1993, 17; BFH vom 08.12.1992, IX R 105/89, BStBl II 1993, 656. Wird der Rechnungsbetrag ganz oder teilweise an den StPfl zurückgezahlt, dann fließt in diesem Zeitpunkt auch die gezahlte USt als Einnahme (negative WK) dem StPfl wieder zu. Zum Zeitpunkt der Berücksichtigung der USt auf den Eigenverbrauch (Entnahme), BFH vom 25.04.1990, X R 135/87, BStBl II 1990, 742.

 

Rn. 5

Stand: EL 166 – ET: 08/2023

Mit der Zahlung an das FA ist die geschuldete USt (als WK/BA) abgeflossen, BFH vom 29.06.1982, VIII R 6/79, BStBl II 1982, 755. Soweit die USt-Schuld durch Verrechnung mit Vorsteuern gemindert ist, ist die geschuldete USt mit Zahlung des geminderten Betrags oder mit Auszahlung der um die USt-Schuld geminderten Vorsteuererstattung, falls kein Bescheid erteilt wird, andernfalls mit Bescheiderteilung (die die Verrechnung bestätigt) abgeflossen. Erteilt das FA später einen von der Voranmeldung und entsprechender USt-Zahlung abweichenden Bescheid, dann ist die zu viel erstattete Vorsteuer nicht zu- und wieder abgeflossen, sondern mE ex tunc in Höhe der endgültigen Erstattung zugeflossen; anders, wenn verschiedene VZ betroffen sind. FG Ha vom 17.11.1989, VI 75/88, EFG 1990, 624 zu § 4 Abs 3 EStG.

 

Rn. 6

Stand: EL 166 – ET: 08/2023

Die vom umsatzsteuerlichen Unternehmer in Rechnung gestellte USt fließt ihm mit Zahlung (als Einnahme) zu. Bei Anzahlungen, Vorauszahlungen und allgemein Teilleistungen richtet sich der Zufluss der USt danach, ob sie in der Zahlung enthalten ist. Zum Zufluss von USt iRd § 52 Abs 2 UStDVBFH vom 30.05.1990, I R 57/89, BStBl II 1990, 967; BFH vom 30.05.1990, I R 6/88, BStBl II 1991, 235.

 

Rn. 7

Stand: EL 166 – ET: 08/2023

Die Erstattung der Vorsteuer durch das FA fließt mit dem Zugang des Betrags (als BE/Einnahme) zu, BFH vom 29.06.1982, VIII R 181/78, BStBl II 1982, 753; BFH vom 29.06.1982, VIII R 6/79, BStBl II 1982, 755; dies gilt auch dann, wenn die Vorsteuer zu Unrecht erstattet wird, BFH vom 12.11.2014, X R 39/13, BFH/NV 2015, 486. 1992, 125. Wird die Vorsteuer mit der Steuerschuld in der Voranmeldung...

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