Rn. 28

Stand: EL 151 – ET: 06/2021

In § 100 Abs 5 EStG sind die Vorschriften aufgeführt, die für den Förderbetrag entsprechend anzuwenden sind. Enumerativ aufgeführt sind

Zu den Aufzeichnungspflichten gehört das Führen des Lohnkontos. Im Lohnkonto ist nunmehr auch das Vorliegen der Voraussetzungen für den Förderbetrag nach § 100 EStG zu dokumentieren (§ 4 Abs 2 Nr 7 LStDV).

Zu den aufzuzeichnenden Voraussetzungen gehört

  • neben der Höhe des Arbeitslohnes (iSv "Geringverdiener")
  • der Nachweis, dass mindestens EUR 240 eingezahlt wurden,
  • der Altersvorsorgevertrag eine Rente oder einen Auszahlungsplan vorsieht und
  • die Vertriebskosten als fester Bestandteil der laufenden Beiträge abgerechnet werden.

Im Ergebnis wird der Altersvorsorgevertrag mit seinen wesentlichen Bestandteilen Teil des Lohnkontos.

Der ArbG hat der Versorgungseinrichtung (Pensionsfonds, Pensionskasse, Direktversicherung) spätestens zwei Monate nach Ablauf des Kj oder nach Beendigung des Dienstverhältnisses im Laufe des Kj die für den einzelnen ArbN geleisteten und neben den steuerfreien Beträgen nach § 3 Nr 56 u 63 EStG auch die nach § 100 Abs 6 S 1 EStG steuerfreien Beiträge mitzuteilen (§ 5 Abs 2 S 1 Nr 1 LStDV). Unterbleibt die Mittelung und kann die Versorgungseinrichtung auch nicht aus anderen Unterlagen erkennen, dass insoweit steuerfreie Beiträge geleistet wurden, unterliegt die spätere auf diesen geleisteten Beiträgen beruhende Auszahlung der vollen Besteuerung als sonstige Einkünfte nach § 22 Nr 5 S 1 EStG.

Die Geltendmachung des Förderbetrages kann somit sowohl iRd LSt-Außenprüfung als auch einer LSt-Nachschau von der FinVerw überprüft werden. Der ArbG hat das Recht, bei seinem Betriebsstätten-FA eine Anrufungsauskunft zu stellen. Der ArbN ist zwar im Falle der Ermittlung des Abzugsbetrages nur mittelbar beteiligt, er kann aber ebenfalls die Anrufungsauskunft stellen (s § 42e Rn 18 (Pust)).

Die LSt-Anmeldung steht einer Steuerfestsetzung unter dem Vorbehalt der Nachprüfung gleich, § 169 iVm § 164 AO, so dass eine Änderung jederzeit möglich ist. Da bei Wegfall der Voraussetzungen keine rückwirkende Korrektur erfolgt, sondern nur jeweils eine in der nächsten LSt-Anmeldung, werden sich in der Praxis Änderungen auf Ermittlungsfehler des ArbG oder Korrekturen durch die FinVerw beschränken. Bei fehlerhaft geltend gemachten Förderbeträgen wird die ursprüngliche LSt-Anmeldung korrigiert.

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