Tz. 593

Stand: EL 109 – ET: 03/2023

Nachdem der BFH (s Beschl des GrS des BFH v 28.11.2016, BStBl II 2017, 393) den sog Sanierungs-Erl als gegen den Grundsatz der Ges-Mäßigkeit der Verw eingestuft hat, was zur Einf des § 3a EStG durch das Ges v 27.06.2017 (BGBl I 2017, 2074) führte, reagierte die Fin-Verw (s Schr des BMF v 27.04.2017, BStBl I 2017, 741) aus Vertrauensschutzgründen zunächst mit einer Übergangsregelung (dazu s auch Uhländer, DB 2017, 1224). Die vorstehende Vertrauensschutzregelung hatte jedoch keinen Bestand, da diese nach Auff des BFH in gleicher Weise gegen den Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung wie der sog Sanierungserlass selbst verstieß. Eine solche Regelung hätte nach Auff des BFH nur der Gesetzgeber treffen können (s Urt des BFH v 23.08.2017, BStBl II 2018, 232, die hiergegen eingelegte Verf-Beschwerde wurde nicht zur Entscheidung angenommen, s Beschl des BVerfG v 17.07.2019, Az 2 BvR 2637/17; und v 23.08.2017, BStBl II 2018, 236). Die Fin-Verw sah sich an die Vertrauensschutzregelung im Umgang mit Altfällen (Schuldenerlass bis einschl 08.02.2017) durch den Willen des Gesetzgebers jedoch weiterhin gebunden (s Schr des BMF v 29.03.2018, BStBl I 2018, 588). Auch hierzu hat der BFH wiederum entschieden, dass die im Schr des BMF v 27.04.2017 (BStBl I 2017, 741) vorgesehene weitere Anwendung des sog Sanierungserlasses auf Altfälle aufgrund des Fehlens einer entspr ges Übergangsregelung mit dem Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung nicht vereinbar ist und hieran auch die Wiederholung der Verw-Auff in dem Schr des BMF v 29.03.2018 (BStBl I 2018, 588) nichts ändert (s Beschl des BFH v 16.04.2018, BFH/NV 2018, 817 sowie Beschl des BFH v 08.05.2018, BFH/NV 2018, 822).

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