Tz. 158

Stand: EL 110 – ET: 06/2023

Bis zum VZ 2002 reichte bei PersGes mit inl MU (auch bei der Mehrmütterorganschaft) die Zugehörigkeit der Organbeteiligung zum Sonder-BV der MU aus (s Tz 282).

Ab dem VZ 2003 muss die Organbeteiligung zum Gesamthandsvermögen der PersGes gehören (s Tz 283). Die Fortsetzung der Organschaft setzt die Übertragung der Organbeteiligung aus dem Sonder-BV der MU in das Gesamthandsvermögen der PersGes voraus, wofür uE die gleichen Formvoraussetzungen gelten wie für die Übertragung von Kap-Beteiligungen im Allg.

 

Tz. 159

Stand: EL 110 – ET: 06/2023

Nach Verw-Auff (s Schr des BMF v 10.11.2005, BStBl I 2005, 1038 Rn 13) müssen zumindest die Anteile, die die Mehrheit der Stimmrechte vermitteln, im Gesamthandsvermögen der PersGes gehalten werden. Das Urt des BFH v 28.08.2003 (BStBl II 2004, 216) hat damit im Bereich der Organschaft keine Bedeutung mehr.

Wenn zB eine frühere Willensbildungs-GbR mit dem Wegfall der Mehrmütterorganschaft (dazu s Tz 230ff) eine gew Tätigkeit aufnimmt, wird dies nach Verw-Auff (s Schr des BMF v 10.11.2005, BStBl I 2005, 1038 Rn 11) als Neugründung angesehen. Dh der GAV muss neu abgeschlossen werden und die Organschaftsvoraussetzungen müssen ab dem Beginn des Wj der OG vorliegen, für das die Organschaft erstmals greifen soll.

 

Tz. 160

Stand: EL 110 – ET: 06/2023

Hinsichtlich der Überführung der zur finanziellen Eingliederung erforderlichen Anteile an der OG aus dem Sonder-BV der MU in das Gesamthandsvermögen der OT-PersGes gilt nach Verw-Auff (s Schr des BMF v 10.11.2005, BStBl I 2005, 1038 Rn 14; weiter s Schr des BMF v 08.12.2011, BStBl I 2011, 1279) Folgendes:

  • Grundsatz: Gem § 6 Abs 5 S 3 EStG ist der Bw anzusetzen, wenn an der OT-PersGes nur natürliche Personen beteiligt sind.
  • Ausnahme: Gem § 6 Abs 5 S 5 EStG sind die stillen Reserven aufzudecken, dh der Tw ist anzusetzen, soweit sich unmittelbar oder mittelbar der Anteil einer Kö an einem WG iS dieser Vorschrift erhöht. Das ist nach der Verw-Auff (s Vfg der OFD Ffm v 23.01.2003 – Az: S 2170 A – 109 – St II 20; juris) insoweit der Fall, als an der aufnehmenden PersGes weitere Kap-Ges beteiligt sind. Außerhalb des § 8b Abs 2 S 4 und des Abs 4 KStG ist der Gewinn aus der Aufdeckung der stillen Reserven jedoch stfrei. Nach aA (s Rödder/Schumacher, DStR 2003, 805, 808, weiter St-Fach-Aussch des IDW, FN-IDW 2004, 29, 31) wird dann kein Anteil der GbR-Gesellschafter an der OG begründet, wenn sie gleichzeitig eine Organbeteiligung einbringen und an der PersGes rechnerisch im gleichen Verhältnis wie zuvor an der OG beteiligt sind.
  • Eine rückwirkende Übertragung von Sonder-BV in das Gesamthands-BV ist nicht möglich.

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