Tz. 125

Stand: EL 85 – ET: 12/2015

Liegen die in § 3 Abs 2 S 1 UmwStG genannten Voraussetzungen vor, hat die übertragende Kö ein Wertansatzwahlrecht. Sie kann zwischen dem Ansatz zu Bw, Zwischenwerten oder gW wählen. Wegen des Antragserfordernisses bei Bw- oder Zwischenwertansatz s Tz 59ff.

 

Tz. 126

Stand: EL 85 – ET: 12/2015

Bw ist nach § 1 Abs 5 Nr 4 UmwStG der Wert, der sich nach den stlichen Vorschriften über die Gewinnermittlung in einer für den stlichen Übertragungsstichtag aufzustellenden St-Bil ergibt. Dh, es sind alle einschlägigen Vorschriften des KStG und EStG (insbes §§ 46 EStG) zu beachten, die auch iRd Erstellung einer normalen Jahres-Bil gelten. Daher ist ua auch das Wertaufholungsgebot zu beachten. Bei einem Bw-Ansatz für alle übergehenden WG entsteht kein Übertragungsgewinn. In diesem Fall sind auch die stlichen Ansatzverbote des § 5 EStG zu beachten (s UmwSt-Erl 2011, Rn 03.06 und s Tz 45). Ebenso s IDW (Ubg 2011, 549, 554), s Birkemeier (in R/H/vL, 2. Aufl, § 3 UmwStG, Rn 120), s Schmitt (in S/ H/ S, 6. Aufl, § 3 UmwStG, Rn 52), s Schnitter (in F/M, § 3 UmwStG, Rn 121) und s Neu/Schiffers/Watermeyer (GmbHR 2011, 729, 731). Dies gilt auch für eine ausl Überträgerin, die zur Aufstellung einer Schluss-Bil verpflichtet ist (s Tz 23). GlA s Birkemeier (in R/H/vL, 2. Aufl, § 3 UmwStG, Rn 121), s Stimpel (GmbHR 2012, 123, 124) und s Schmitt (in S/H/S, 6. Aufl, § 3 UmwStG, Rn 52). Wegen des Falls, in dem der Bw höher als der gW der Sachgesamtheit ist, s Tz 47. Wegen des Falls, in dem der Bw des einzelnen WG höher als dessen gW ist, s Tz 135.

 

Tz. 127

Stand: EL 93 – ET: 06/2018

Zwischenwert ist jeder Wert zwischen dem Bw und dem gW. Wegen der Höhe der Aufstockung, s Tz 128. In diesem Fall entsteht ein Übertragungsgewinn. Wegen dessen stlicher Behandlung, s Tz 132ff.

Wegen der Ermittlung des gW, s Tz 27ff.

Wegen der Frage, in welchen Fällen eine freiwillige Aufstockung der Bw sinnvoll ist, s Tz 133.

 

Tz. 128

Stand: EL 93 – ET: 06/2018

Nach § 3 Abs 2 S 1 UmwStG kann das Bewertungswahlrecht nur einheitlich für alle übergehenden WG ausgeübt werden. Dh eine Aufstockung nur bei einzelnen WG ist nicht zulässig. Ebenfalls hierzu s Tz 66 und 113. GlA s Klingebiel (DK 2006, 600, 602), s Schnitter (in F/D, § 3 UmwStG Rn 124), s Brinkhaus/Grabbe (in H/M, 4. Aufl, § 3 UmwStG Rn 135) und s Schmitt (in S/H/S, 7. Aufl, § 3 UmwStG Rn 57). Im Fall des Zwischenwertansatzes sind uE alle übergehenden WG prozentual gleichmäßig aufzustocken. Dies entspr auch der gegenüber der Rechtslage vor Inkrafttreten des SEStEG geänderten Verw-Auff (s UmwSt-Erl 2011 Rn 03.25). Dh die Grundsätze der sog modifizierten Stufentheorie, wonach ein selbstgeschaffener Firmenwert erst dann anzusetzen ist, wenn die übrigen materiellen und immateriellen WG mit dem gW angesetzt worden sind, sind nicht anwendbar. AA s Bodden (FR 2007, 6, 68), s IDW (Ubg 2011, 549, 557 und Wpg 2011, 852) und s Winkeljohann/Fuhrmann (in Hdb UmwSt-Recht, 748). Wegen Einzelheiten s § 11 UmwStG Tz 40 und 54. GlA s Dörfler/Wittkowski (GmbHR 2007, 352, 356), s Birkemeier (in R/H/vL, 2. Aufl, § 3 UmwStG Rn 127), s Krohn/Greulich (DStR 2008, 646, 648), s Brinkhaus/Grabbe (in H/M, 4. Aufl, § 3 UmwStG Rn 140), s Stadler/Elser/Bindl (DB 2012 Beil Nr 1, 14, 20) und s Benecke (in PWC, Reform des UmwSt-Rechts, Schäffer-Poeschel-Vlg 2007, Rn 1036). Ebenfalls hierzu s § 20 UmwStG Tz 207.

Wegen der Möglichkeit bei Umwandlungsbeschl bis 31.12.2011 die Aufstockung noch nach den Grundsätzen der sog modifizierten Stufentheorie vorzunehmen, s UmwSt-Erl 2011 Rn S. 03. Ebenfalls hierzu s Rödder/Rogall (Ubg 2011, 753, 760).

 

Tz. 129

Stand: EL 93 – ET: 06/2018

Entspr das FA dem beantragten Wertansatz der Überträgerin nicht, ist grds die Übernehmerin als Rechtsnachfolgerin der Überträgerin rechtsbehelfsbefugt. Dies gilt nicht, wenn es an einer beschwerenden St-Festsetzung bei der Überträgerin mangelt (zB wegen "Nullfestsetzung" oder Gewinnminderung wegen nicht anerkannter Aktivierungen; s Urt des BFH v 19.12.2012, BFH/NV 2013, 743 und v 21.10.2014, BFH/NV 2015, 690). Eine eigenständige Klagebefugnis der Übernehmerin als sog Drittbetroffene besteht nach Auff des BFH ebenfalls nicht. Vielmehr steht der Übernehmerin insoweit eine eigenständige Rechtsschutzmöglichkeit iR ihrer Gewinnermittlung bzw gesonderten und einheitlichen Feststellung der Eink zu (s BFH-Urt v 16.12.2014, BStBl II 2015, 759 Rn 37 und v 10.09.2015, BStBl II 2016, 722 Rn 16). Ebenfalls hierzu s § 4 UmwStG Tz 8, s Weiss (GmbH-StB 2016, 96), s Brühl (GmbHR 2016, 235, 236) und s Krämer (GmbH-StB 2014, 70).

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