Tz. 27

Stand: EL 104 – ET: 12/2021

Das übergehende BV ist mit dem gW zu bewerten, der ausschl im BewG definiert ist. Der gW ist gem § 9 Abs 2 BewG der Betrag, der für das WG nach seiner Beschaffenheit im gewöhnlichen Geschäftsverkehr bei einer Veräußerung zu erzielen wäre. Der Tw ist nach § 6 Abs 1 Nr 1 S 3 EStG der Betrag, den ein Erwerber des gesamten Betriebs iRd Gesamtkaufpreises für das einzelne WG zahlen würde, wenn er den Betrieb fortführte. Der gW enthält, anders als der Tw, einen Gewinnaufschlag. Ebenso s Mertgen (in H/M/B, 5. Aufl, § 3 UmwStG Rn 90), s Birkemeier (in R/H/vL, 3. Aufl, § 3 UmwStG Rn 101) und s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 3 UmwStG Rn 43). Bei der Ermittlung des gW dürfen ungewöhnliche oder pers Verhältnisse jedoch nicht berücksichtigt werden. Ebenfalls hierzu s § 11 UmwStG Tz 27ff und s § 20 UmwStG Tz 199ff. Wegen der Unterscheidung zwischen gW und Tw ebenfalls s Prinz zu Hohenlohe/Rautenstrauch/Adrian (GmbHR 2006, 623, 624) und s Dörfler/Wittkowski (GmbHR 2007, 352, 355). Schnitter (in F/D, § 3 UmwStG Rn 94) geht uE zutr davon aus, dass die Ersetzung des Tw durch den gW zu keinen gravierenden Konsequenzen führt. Ebenso im Hinblick auf die uU erheblichen Bewertungsspielräume s Birkemeier (in R/H/vL, 3. Aufl, § 3 UmwStG Rn 109). Nach Ansicht von Dörfler/Wittkowski (GmbHR 2007, 352, 356) wird es nicht zu umgehen sein, stille Reserven im Rahmen einer Unternehmensbewertung zu ermitteln.

 

Tz. 28

Stand: EL 104 – ET: 12/2021

Frotscher (Internationalisierung des Ertrag-StR Rn 219) weist zutr darauf hin, dass die Bewertung mit dem gW auch bei grenzüberschreitenden Umwandlungen (s Tz 6ff und s Tz 13) unabhängig von ausl Bewertungsregeln erfolgt. Entspr gilt uE bei Ausl-Umwandlungen mit Inl-Bezug (s Tz 8). Ebenfalls hierzu s Tz 4. GlA s Birkemeier (in R/H/vL, 3. Aufl, § 3 UmwStG Rn 111) und s Schnitter (in F/D, § 3 UmwStG Rn 93).

Wegen der weiteren stlichen Behandlung bei der Übernehmerin (auch wegen der Zulässigkeit von Tw-Abschr) s § 4 UmwStG Tz 33ff.

 

Tz. 29

Stand: EL 104 – ET: 12/2021

Die Ermittlung des gW erstreckt sich nach Auff der Fin-Verw auf die Sachgesamtheit des übergehenden BV. GlA s Mertgen (in H/M/B, 5. Aufl, § 3 UmwStG Rn 93), s Birkemeier (in R/H/vL, 3. Aufl, § 3 UmwStG Rn 104), s Schnitter (in F/D, § 3 UmwStG Rn 95) und s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 3 UmwStG Rn 30 und 44). Weiter s § 11 UmwStG Tz 32ff.

 

Tz. 30

Stand: EL 104 – ET: 12/2021

Die Bewertung kann anhand eines allgemein anerkannten ertragswert- oder zahlungsstromorientierten Verfahrens erfolgen, sofern der gW nicht aus Verkäufen abgeleitet werden kann (s UmwSt-Erl 2011 Rn 03.07). Hinsichtlich der Bewertungsmethode gilt somit folgende Rangordnung: In erster Linie ist der gW aus fremdüblichen Verkäufen abzuleiten, die weniger als ein Jahr zurückliegen. GlA s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 3 UmwStG Rn 45). Ist eine Ableitung des gW aus Verkäufen nicht möglich, hat eine Bewertung nach einem allgemein anerkannten Verfahren zu erfolgen. Eines dieser anerkannten Verfahren ist die betriebswirtsch Bewertung nach IDW S 1. Wegen des Ansatzes des Substanzwerts als Mindestwert s Tz 47. Zulässig ist grds auch die Anwendung des vereinfachten Ertragswertverfahrens iSd §§ 199 bis 203 BewG (ebenso s Schr des BMF v 22.09.2011, BStBl I 2011, 859; s Bogenschütz, Ubg 2011, 393, 398; s Neu/Schiffers/Watermeyer, GmbHR 2011, 729, 73; s Schmitt, in S/H, 9. Aufl, § 3 UmwStG Rn 46 und s Eisele, NWB 2011, 2782, 2783). Krit hierzu s Rödder/Rogall (Ubg 2011, 753, 755). Nach Verw-Auff (s R B 199.1 Abs 6 ErbStR 2019 und s koordinierten Länder-Erl v 17.05.2011, BStBl I 2011, 606, Abschn 19 Abs 6 Nr 1) ist bei dem Vorliegen von komplexen Strukturen von verbundenen Unternehmen von dem Vorliegen begründeter Zweifel auszugehen, die ggf zur Nichtanwendbarkeit des vereinfachten Ertragswertverfahrens führen. Ebenfalls hierzu s § 11 UmwStG Tz 32ff; s Eisele (NWB 2011, 2782, 2790), s Viskorf/Haag (Beihefter zu DStR 46/2010, 75), s Birkemeier (in R/H/vL, 3. Aufl, § 3 UmwStG Rn 110), s Schnitter (in F/D, § 3 UmwStG Rn 96) und s Drosdzol (DStR 2011, 1258). Daher kann auch nicht der Auff des IDW (Ubg 2011, 549, 554) entspr werden, wonach die Fin-Verw die Feststellungslast tragen soll, wenn sie von dem nach dem vereinfachten Ertragswertverfahren ermittelten Wert abw will.

 

Tz. 31

Stand: EL 104 – ET: 12/2021

Der gW der Sachgesamtheit ist analog § 6 Abs 1 Nr 7 EStG im Verhältnis der Tw der übergehenden WG auf die einzelnen WG zu verteilen (s UmwSt-Erl 2011 Rn 03.09). GlA s Mertgen (in H/M/B, 5. Aufl, § 3 UmwStG Rn 93). Krit hierzu s IDW (Ubg 2011, 549, 555). AA s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 3 UmwStG Rn 47), s Kutt/Carstens (in FGS/BDI, UmwSt-Erl 2011, 139) und s Birkemeier (in R/H/vL, 3. Aufl, § 3 UmwStG Rn 112), die von einer Verteilung des Werts der Sachgesamtheit nach dem Verhältnis der gW der WG ausgehen. Wegen weiterer Einzelheiten s § 11 UmwStG Tz 32ff.

 

Tz. 32

Stand: EL 104 – ET: 12/2021

Wegen der Frage, ob bei einem über dem Bw liegenden gW der Sachgesamtheit einzelne WG mit ein...

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