Tz. 173

Stand: EL 94 – ET: 10/2018

Das unter Beachtung der Sondervorschriften für beschr Stpfl (s § 50 EStG, s Tz 95 ff) ermittelte zvE unterliegt in vollem Umfang der KSt, da die Freibeträge nach §§ 24, 25 KStG nur für unbeschr Stpfl anwendbar sind.

Der KSt-Satz für beschr Stpfl iSd § 2 Nr 1 KStG bestimmt sich heute nach § 23 Abs 1 KStG, früher nach § 23 Abs 3 KStG iVm § 23 Abs 2 S 1 KStG. Der St-Satz betrug bzw beträgt (jedoch s Tz 174):

 
  • Für die VZ 1977 bis 1989
50 %
  • Für die VZ 1990 bis 1993
46 %
  • Für die VZ 1994 bis 1998
42 %
  • Für die VZ 1999 bis 2000
40 %
  • Für die VZ 2001 und 2002
25 %
  • Für den VZ 2003
26,5 %
  • Für die VZ 2004 bis 2007
25 %
  • Ab dem VZ 2008
15 %
 

Tz. 174

Stand: EL 94 – ET: 10/2018

Für den 1994 gültigen St-Satz (42 %) hat der EuGH in der Rs CLT-UFA (s Urt des EuGH v 23.02.2006, DStR 2006, 418ff) auf Vorlagebeschl des BFH (v 01.04.2003, BStBl II 2003, 669ff; auch Urt v 09.08.2006, BFH/NV 2007, 158; s Beschluss des BFH v 05.09.2008, BFH/NV 2008, 1060; s BMF v 17.10.2007, BStBl I 2007, 766) entschieden, dass die Besteuerung inl BetrSt mit einem höheren St-Satz als dem, der für ausgeschüttete Gewinne inl TG galt, gegen die Niederlassungsfreiheit verstieß. Eine solche Gesetzeslage (Thesaurierungs-St-Satz für inl BetrSt ausl Kö) bestand während der gesamten Geltungszeit des früheren KSt-Anrechnungsverfahrens. Soweit verfahrensrechtlich noch möglich, kann daher von EU-Kö für VZ bis einschließlich VZ 2000 eine entspr Änderung beantragt werden. Die für den demnach EU-rechtlich zutr St-Satz (dazu auch s BFH v 24.08.2011, BFH/NV 2012, 271) maßgebende Höhe der stlichen Belastung von inl TG richtete sich indes nicht nur nach dem jeweiligen früheren Ausschüttungs-St-Satz, sondern war zu erhöhen um die KapSt, die auf die Ausschüttung der Gewinne von TG endgültig (dh nach etwaigen Erstattungen gemäß DBA oder Mutter/Tochter-RL) erhoben wurde (zutr s Vorlagebeschl des BFH, aaO). Kö aus Beitrittsstaaten der EU können sich während dieser sog Assoziierungsphase nicht auf EU-Recht berufen (s Urteil des BFH v 19.12.2012, BStBl II 2013, 392).

Für § 23 Abs 1 KStG idF ab 2001 bestehen keine EU-rechtlichen Bedenken mehr, denn ab da wurden inl TG und inl BetrSt bezüglich des St-Satzes gleichbehandelt.

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