Die folgende Checkliste enthält die wichtigsten Fragen, die bei der Unternehmensbewertung für Käufer und Verkäufer relevant sind. Es wird in der Praxis keine Unternehmensbewertung geben, bei der sämtliche Fragen relevant sind. In jedem Bewertungsfall sind diejenigen Fragen auszuwählen, die für das jeweilige Unternehmen von Bedeutung sind.

Checkliste Unternehmensbewertung

Allgemeines:

  • Name/Firma:
  • Rechtsform:
  • Anschrift:
  • Webseite:
  • Inhaber/Gesellschafter:
  • Geschäftsführer:
  • Branche:
  • Filialen:
  • Zertifizierung:
  • Gründungsjahr:
  • Grund des Verkaufs:
  • Übertragungszeitpunkt:
  • Bewertungsstichtag:

Inhaber/Gesellschafter: Beteiligungsquoten (%), Gewinnbeteiligung (%), Alter, Qualifikation, Spezialkenntnisse, Dauer der Betriebszugehörigkeit, Art und Bedeutung der persönlichen Mitarbeit im Unternehmen, Arbeitszeiten, sonstige Besonderheiten

Branchentrends: rechtliche und wirtschaftliche Entwicklungen in der Branche, voraussichtliche Entwicklung von Angebot und Nachfrage, wachsende, stagnierende oder schrumpfende Branche

Mitbewerber: Anzahl, Standort, Wettbewerbsintensität, Stärken und Schwächen gegenüber dem zu bewertenden Unternehmen

Produkt- und Leistungsangebot: Art und Umfang des Angebots, Umsatzaufteilung auf die Produkte, Zukunftsfähigkeit des Produktangebots, Alleinstellungsmerkmale, Marketingaktivitäten und Vertriebswege

Standort: Image des Standorts, Verkehrsanbindung, Passantenfrequenz, Parkmöglichkeiten, vorhersehbare Veränderungen der Standortqualität

Ertragslage: Umsatzhöhe, Umsatztrend, Umsatzstruktur nach Kunden und Produkten, Entwicklung von Kosten und Gewinnen

Kunden: Kundenzahl, Kundenstruktur (Geschäfts-/Privatkunden, Branchen, spezielle Zielgruppen), wichtige A-Kunden, Abwanderungsrisiken im Kundenkreis nach dem Inhaberwechsel

Lieferanten: Anzahl der Lieferanten, wichtigste Hauptlieferanten, Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten

Mitarbeiter: Anzahl, Alter, Qualifikation, Dauer der Betriebszugehörigkeit, Gehälter, Zusatz-/Sonderzahlungen, Arbeitszeit (Voll-/Teilzeit), Fortbildungsaufwand, Spezialkenntnisse einzelner Mitarbeiter, Stellenbeschreibungen, Pensionszusagen, Kündigungsschutz, Abwanderungsrisiken anlässlich des Verkaufs

Räumlichkeiten: Geschäftsräume im Eigentum des Verkäufers, Wert der eigenen Geschäftsräume, angemietete Geschäftsräume, Kaltmiete, Nebenkosten, Laufzeit des Mietvertrags, Verlängerungsoptionen, Flächen (qm), Investitions-/Renovierungsbedarf, baurechtliche und umweltrechtliche Auflagen, Übernahmemöglichkeit durch Käufer

Betriebs- und Geschäftsausstattung: Inventarliste, Wert des zu übernehmenden Anlagevermögens, Investitionsbedarf, nicht bilanzierte, immaterielle Wirtschaftsgüter (Patente, Lizenzen), nicht betriebsnotwendiges Vermögen (→ Verwertungsmöglichkeiten), EDV-Ausstattung, Software

Laufende Verträge: Mietverträge, Leasingverträge, Wartungsverträge (EDV, Telefon, Kopierer), Versicherungsverträge, Abnahmeverträge, Lieferverträge, Arbeitsverträge, Eintritt in laufende Verträge gewünscht, erforderlich und möglich?

Steuern: Soll der Verkauf als Share Deal oder Asset Deal erfolgen? Wie kann die Steuerbelastung minimiert werden (ESt, GrESt, USt)?

Unternehmensbewertung: Bewertungsstichtag, Bewertungsverfahren (Ertragswertverfahren, Multiplikatorverfahren, Substanzwertverfahren), subjektive Preisvorstellungen des Käufers und Verkäufers, Adressaten des Gutachtens, Honorarvereinbarung für Gutachtenerstellung

Sonstige Fragen:

  • Sind Gehälter, Miet- und Pachtzahlungen angemessen? Entsprechen die Vergütungen an Inhaber, Gesellschafter und Familienangehörige den allgemein üblichen Vergütungen?
  • Bestehen besondere Risiken (Haftungs-/Gewährleistungsrisiken, Altlasten, schwebende Verfahren, schwebende Rechtsstreitigkeiten, außergewöhnliche Vorkommnisse in den letzten Jahren)?
  • Wurden alle Steuern und Sozialabgaben bezahlt? Ist die Haftung für bestehende Verbindlichkeiten und Steuerschulden (§ 75 AO) geklärt?
  • Soll ein Wettbewerbsverbot für den Verkäufer vereinbart werden?
  • Übernimmt der Verkäufer Gewährleistungen für wichtige Punkte?
  • Ist die Hinzuziehung weiterer Spezialisten erforderlich?
  • Wie können Kundenbeziehungen, Lieferantenkontakte und weitere Kontakte des Verkäufers auf den Erwerber übertragen werden? Ist eine überleitende Mitarbeit des Verkäufers sinnvoll und möglich?
  • Wer hat den überwiegenden, persönlichen Kundenkontakt (Inhaber oder Mitarbeiter)?
  • Wann sollen Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner und Banken über den Inhaberwechsel informiert werden? Wie wird dieser Personenkreis voraussichtlich auf den Inhaberwechsel reagieren? Ist mit Akzeptanzproblemen zu rechnen oder bestehen "Abwanderungsrisiken" im Kunden- und Mitarbeiterkreis?
  • Soll der Käufer eine Absichtserklärung über den geplanten Kauf (sog. "Letter of Intent"), eine Verschwiegenheitserklärung (Non-disclosure-Erklärung), und einen Finanzierungsnachweis (Eigen-/Fremdkapital) vorlegen?
 
Praxis-Tipp

Erforderliche Unterlagen

Handelsregisterauszug, Jahresabschlüsse, Einnahmen-Überschussrechnung, BWA, Summen- und Saldenliste, Anlageverzeichnis, ...

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