Rz. 36

Stand: EL 136 – ET: 11/2023

Eine vertraglich nicht geregelte private Kfz-Nutzung durch > Gesellschafter-Geschäftsführer von Kapitalgesellschaften kann in Höhe der Vorteilsgewährung > Arbeitslohn oder eine vGA sein (BFH 225, 33 = BStBl 2012 II, 262; BFH 228, 354 = BStBl 2012 II, 266: Einzelfallbetrachtung; BMF vom 03.04.2012, BStBl 2012 I, 478 unter I mwH). Nutzt der Gesellschafter-Geschäftsführer den betrieblichen Pkw unbefugt privat, ist kein > Arbeitslohn, sondern eine vGA gegeben (BFH 241, 175 = BStBl 2013 II, 1044).

Auch bei angestellten Geschäftsführern einer GmbH lässt sich kein allgemeiner Erfahrungssatz des Inhalts feststellen, dass ein Privatnutzungsverbot nur zum Schein ausgesprochen ist oder der (Allein-)Geschäftsführer ein Privatnutzungsverbot generell missachtet (BFH 241, 180 = BStBl 2013 II, 918; > Rz 4/2).

Die Finanzgerichte vertreten dazu jedoch teilweise eine abweichende Auffassung (vgl EFG 2013, 1955 = DStRE 2014, 667 bei beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführern und FG HH vom 06.02.2018 – 6 K 172/17 sowie vom 15.11.2018 – 6 K 154/18 und mwN > Rz 4/2 aE).

 

Rz. 37

Stand: EL 136 – ET: 11/2023

Der Vorteil einer vGA auf der Ebene der KapGes ist nicht gemäß § 6 Abs 1 Nr 4 Satz 2 EStG mit 1 % des Listenpreises, sondern nach Fremdvergleichsmaßstäben zu bewerten; anzusetzen ist idR der gemeine Wert (§ 9 Abs 2 BewG), der einen angemessenen Gewinnaufschlag einbezieht (BFH 209, 252 = BStBl 2005 II, 882; BFH 220, 276 = BStBl 2012 II, 260). Das FA kann gleichwohl auch für den Fall einer vGA zur Vereinfachung eine Bewertung nach § 6 Abs 1 Nr 4 Satz 2 EStG und ggf nach § 8 Abs 2 Sätze 3, 5 EStG – wie beim Gesellschafter-Geschäftsführer selbst auch – zulassen (BMF vom 03.04.2012, BStBl 2012 I, 478 unter II).

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