
Der KKH-Allianz wird vorgeworfen, Druck auf kranke Versicherte ausgeübt zu haben. Diese sollten die Mitgliedschaft kündigen.
Ende des Jahres 2011 haben 2 Mitarbeiter der Krankenkasse KKH-Allianz in rund 200 Anrufen Versicherte dazu gedrängt, die Kasse zu wechseln. In den Telefonaten sei «in nicht hinnehmbarer Weise auf die Versicherten Einfluss genommen worden», zitiert «Focus Online» am 18.12.2012 die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion.
Mehr Kündigungen oder normale Quote?
Insgesamt waren von Ende Oktober bis Anfang Dezember rund 1.000 Anrufe von Kassenmitarbeitern bei Versicherten eingegangen. Daraufhin 135 hatten die Kasse verlassen.
Nach Angaben der KKH-Allianz war dies jedoch keine Folge der beanstandeten Anrufe: «Es kann keine Beziehung hergestellt werden zwischen den 200 Anrufen und den Kündigungen», betonte ein Sprecher. Es sei vielmehr eine ganz normale Kündigungsquote im betreffenden Zeitraum.
Hintergrund
Die Bundesregierung beruft sich laut «Focus Online» auf das Ergebnis einer internen Untersuchung der KKH-Allianz. Die Krankenkasse wollte bereits im Oktober 2012 recherchieren - als Reaktion auf einen Fernsehbericht des ZDF. Damals war über Vorwürfe berichtet worden, dass Mitarbeiter chronisch kranke Versicherte angerufen hätten, die den zeitweise erhobenen Zusatzbeitrag nicht geleistet hatten. Bei dieser Gelegenheit sei zum Wechsel in eine andere Krankenkasse gedrängt worden.
Die KKH-Allianz hatte Fehler in Einzelfällen bereits eingeräumt.
Schlagworte zum Thema: Kündigung, Krankenversicherung, Chronische Krankheit, Krankenkassenwechsel
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Jetzt anmeldenBirgit Rühmann Mon Sep 02 11:09:58 CEST 2013
Mit Ablehnungen und Verzögerungen bei notwendiger Hilfsmittelversorgung bis zu einem Jahr können Krankenkassen auch erreichen, das "teure" chronisch kranke Versicherte die Krankenkasse entnervt verlassen.....
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