
Ob Hartz IV oder Asylbewerberleistungen - fast jeder zehnte Mensch in Deutschland erhielt Ende 2015 staatliche Hilfe zur Mindestsicherung. Nahezu drei Viertel von ihnen sind Hartz-IV-Empfänger.
Knapp acht Millionen Menschen in Deutschland haben Ende 2015 soziale Mindestsicherungsleistungen erhalten. Wie das Statistische Bundesamt am 28.11.2016 mitteilte, entspricht das einem Anteil von 9,7 Prozent der Bevölkerung. Ein Jahr zuvor hatten knapp 7,4 Millionen Menschen Hilfen erhalten.
Starke Zunahme leistungsberechtigter Asylbewerber
Zu dem Anstieg trug vor allem die starke Zunahme leistungsberechtigter Asylbewerber bei - ihre Zahl wuchs von 363.000 im Jahr 2014 auf rund 975.000 Ende 2015. Damit bezogen 12,2 % der Empfänger von sozialer Mindestsicherung Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz. Gut 5,9 Millionen Menschen und damit 73,1 % aller Hilfsempfänger erhielten Hartz-IV-Leistungen. Grundsicherung im Alter und Sozialhilfe erhielten gut eine Million Menschen. Das entsprach einem Gesamtanteil von 13 %.
Regionale Unterschiede bei Leistungsempfängern
Überdurchschnittlich hoch war die Zahl der Empfänger in Berlin, wo fast jeder Fünfte (19,4 %) Geld zur Mindestsicherung erhielt sowie in Bremen (18,5 %). Ganz anders war die Lage in Bayern und Baden-Württemberg: Dort erhielten nur 5,2 beziehungsweise 6,0 % der Einwohner Mindestleistungen für ihren Lebensunterhalt. Auch Rheinland-Pfalz lag mit 7,8 % deutlich unter dem bundesweiten Schnitt. Die zahlenmäßig größte Gruppe von Hilfsempfängern, nämlich 2,1 Millionen Menschen, lebte in Nordrhein-Westfalen, wo ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bei zwölf Prozent lag.
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