Rz. 52

Eilts, Die versicherungs- und beitragsrechtlichen Regelungen in der Kranken- und Pflegeversicherung während des Fortbestandes der Mitgliedschaft, Die Beiträge 1999 S. 193, 257.

 

Rz. 53

Besucher einer Berufsfachschule sind keine Auszubildenden des Zweiten Bildungsweges und daher nicht versicherungspflichtig in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung, auch wenn sie sich in einem nach dem BAföG förderungsfähigen Ausbildungsabschnitt befinden:

BSG, Urteil v. 7.11.1995, 12 RK 38/94, SozR 3-3300 Nr. 1 § 20.

Wer weder gesetzlich noch privat krankenversichert ist, kann der sozialen Pflegeversicherung nicht angehören. Das gilt auch für Behinderte und ist mit dem Grundgesetz vereinbar:

BSG, Urteil v. 6.11.1997, 12 RP 1/96 WzS 1998 S. 58 = Breithaupt 1998 S. 345 = USK 9730 = Beiträge 1997 (Beil.) S. 354 = SozR 3-3300 Nr. 2 § 20, aufgehoben durch Urteil des BVerfG v. 3.4.2001, 1 BvR 81/98.

  1. Es bestehen verfassungsrechtlich keine Bedenken, dass der Gesetzgeber die Versicherungspflicht in der Pflegeversicherung grundsätzlich an das Bestehen eines gesetzlichen oder privaten Krankenversicherungsschutzes geknüpft hat.
  2. Es verstößt jedoch gegen den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz, dass der Gesetzgeber gleichermaßen schutzbedürftige Personen ohne Krankenversicherungsschutz vom Zugang zur gesetzlichen Pflegeversicherung ausgeschlossen hat, die als Volksversicherung angelegt ist. Diesen Personen ist zumindest ein Beitrittsrecht einzuräumen.

BVerfG, Urteil v. 3.4.2001, 1 BvR 81/98, Breithaupt 2001 S. 504 = NJW 2001 S. 1716 = VersR 2001 S. 920, Abdruck der Entscheidungsformel im BGBl. I 2001 S. 774.

Die Vorschriften des SGB XI, die für die bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen gegen das Risiko der Krankheit Versicherten keine Versicherungspflicht und auch keine Versicherungsberechtigung in der sozialen Pflegeversicherung vorsehen, verstoßen nicht gegen das Grundgesetz:

BSG, Urteil v. 6.11.1997, 12 RP 2/96; SozR 3-3300 Nr. 3 § 20.

Die Vorschriften des SGB XI zur Versicherungspflicht in der Pflegeversicherung sind nicht verfassungswidrig, soweit sie Personen von der sozialen Pflegeversicherung ausschließen, die sich von der Versicherungspflicht in der Krankenversicherung der Rentner nach § 173a RVO haben befreien lassen:

BSG, Urteil v. 3.9.1998, B 12 P 3/97 R; WzS 1999 S. 285; USK 9862; SozR 3-3300 Nr. 4 § 20.

Bei freiwilligen Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung ist für die Entscheidung über Versicherungspflicht und Beitragshöhe in der sozialen Pflegeversicherung die Pflegekasse und nicht die Krankenkasse zuständig:

BSG, Urteil v. 3.9.1998, B 12 KR 23/97 R SGb 1999 S. 260 = NJW 1999 S. 1814 = USK 9822 = SozR 3-3300 Nr. 5 § 20.

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