
Rund 380 EUR im Jahr geben Kassenpatienten für Leistungen aus, die ihre Krankenkasse nicht übernimmt. Wer sich das nicht leisten kann, schiebt Behandlungen auf - oder lässt sie gar nicht durchführen.
Jeder Kassenpatient zahlt einer Umfrage zufolge rund 380 EUR jährlich aus eigener Tasche. Im Durchschnitt geben Frauen 440 EUR und Männer 300 EUR für Leistungen aus, die von ihrer Krankenversicherung nicht übernommen werden. Fast jeder 3. gab an, wegen der Kosten schon Behandlungen, Untersuchungen oder Impfungen unterlassen oder verschoben zu haben.
Wo entstehen die Kosten?
Die Eigenkosten fallen an für Behandlungen beim Arzt und in der Klinik oder für Medikamente aus der Apotheke. Bei den Zusatzausgaben für gesetzlich Versicherte ging es neben Praxisgebühren beispielsweise um Zuzahlungen für Medikamente, medizinische Behandlungen, Physiotherapien und Massagen. Nicht erfasst wurden Ausgaben für kieferorthopädische Behandlungen und Brillen. Bei den angegebenen Beträgen handele es sich um persönliche Schätzungen der Befragten.
Schlechte Finanzlage des Patienten - schlechtere medizinische Versorgung?
Vor allem Geringverdiener sagten, dass sie aus finanziellen Erwägungen auf die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen verzichtet haben. Mehr als 80 % bezeichneten das deutsche Gesundheitssystem als zu teuer. Bei dieser Frage waren neben den Angaben von 1.100 Kassenpatienten auch die Antworten von 167 Versicherten bei privaten Kassen ausgewertet worden.
Trotzdem sehen 90 % die aktuelle medizinische Versorgung positiv. Nahezu 4 von 5 Befragten (78 %) zeigten sich aber besorgt, langfristig nicht mehr vom medizinischen Fortschritt profitieren zu können.
Die repräsentative Studie des Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest wurde von der Continentale Versicherung in Auftrag gegeben.
Schlagworte zum Thema: Zuzahlung, IGeL, Praxisgebühr, Arzneimittel, Physiotherapie
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