Dashcams (zusammengesetzt aus engl. "dash board" = Armaturenbrett und "camera" = Kamera) sind ursprünglich schon Ende der 1990er Jahre für den Einsatz in Streifenwagen der US-amerikanischen Polizeibehörden entwickelt worden. Sie sollten zur Aufklärung von Verkehrsstraftaten dienen, gleichzeitig aber auch die Sicherheit der eingesetzten Polizeibeamten stärken, da es zu immer mehr Zwischenfällen bei Verkehrskontrollen gekommen war.

Die Kameras setzten sich insbesondere im russischen Straßenverkehr schnell durch. Schwere Verkehrsunfälle sind in Russland keine Seltenheit.[2] Da auch Fälle von Behördenwillkür und gestellten/provozierten Unfällen bekannt wurden, ist das Interesse der Verkehrsteilnehmer an den kleinen Kameras nach wie vor ungebrochen. Im Kalenderjahr 2012 wurden allein am russischen Markt etwa 1,5 Millionen Geräte abgesetzt.[3]

Auch in Deutschland gewinnen Dashcams immer weiter an Bedeutung. 2015 wünschten sich bereits über 68 % der in einer Umfrage Befragten die Zulässigkeit von Dashcams als Beweismittel im Straßenverkehr.[4]

[2] Bei den Verkehrstoten je 100.000 Einwohner/Jahr liegt Russland mit 18,6 im Verhältnis zu Deutschland (4,7), den Niederlanden (3,9) und Großbritannien (3,7) deutlich auf den vorderen Plätzen (Vergleichsjahr 2011). Im Jahr 2013 starben auf russischen Straßen 27.025 Verkehrsteilnehmer, im Vergleich hierzu in Deutschland 3.540 bei vergleichbarer Anzahl zugelassener Fahrzeuge von rund 60 Mio., vgl. WHO, Global status report on road safety 2015, S. 209.
[3] Hamburger Abendblatt v. 14.3.2013, Videobeweise gegen russische Polizeiwillkür.
[4] BitCom Presseinformation v. 1.6.2015, 6 von 10 Deutschen erwarten mehr Verkehrssicherheit durch Autokameras.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge