Unabdingbare Voraussetzung der Fahrverbotsanordnung ist der Ausspruch der Verhängung einer vollstreckbaren Strafe.[11] Nicht angeordnet werden kann das Fahrverbot dagegen in folgenden Fällen:

wenn das Gericht nach § 60 StGB von einer Strafe absieht;[12]
wenn das Gericht lediglich zu einer Verwarnung mit Strafvorbehalt nach § 59 StGB kommt;[13]
in Fällen des Schuldspruchs nach § 27 JGG.[14]
[11] Die Pflichtverletzung bei der Anlasstat muss auch von einigem Gewicht sein, vgl. u.a. OLG Hamm, Urt. v. 14.1.1971 – 5 Ss 1090/70 = NJW 1971, 1190 = DAR 1971, 217; OLG Koblenz, Urt. v. 24.10.1968 – 1 Ss 357/68 = NJW 1969, 282; Fischer, StGB, 63. Aufl. 2016, § 44 StGB Rn 2; ausführlich hierzu: Molketin, NZV 2001, 411.
[12] AG Lüdinghausen, Urt. v. 2.3.2004 – 9 Ds 35 Js 808/03 – 2/04 = NStZ-RR 2004, 331.
[13] OLG Frankfurt/M, Beschl. v. 15.5.2013 – 2 Ss 139/13 = NZV 2014, 136; Timm, NZV 2014, 112; Burmann in: Burmann/Heß/Jahnke/Janker, StVR, 24. Aufl. 2016, § 44 StGB Rn 15.
[14] Fischer, StGB, 63. Aufl. 2016, § 44 StGB Rn 13; Burmann in: Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke/Janker, StVR, 24. Aufl. 2016, § 44 StGB Rn 15; Eisenberg, JGG 18. Aufl. 2016, § 27 Rn 20; LK-Geppert, StGB, 12. Aufl., § 44 Rn 12; Hentschel/Krumm, Fahrerlaubnis, Alkohol, Drogen, 6. Aufl. 2015, Teil 2 Rn 442.

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