Eine Mitursächlichkeit,[8] und sei es auch nur i.S.e. Auslösers neben erheblichen anderen Umständen, steht der Alleinursächlichkeit grundsätzlich haftungsrechtlich in vollem Umfang gleich.[9]

Eine Ausnahme gilt, wenn feststeht, dass der Behandlungsfehler nur zu einem abgrenzbaren Teil des Schadens geführt hat (abgrenzbare Teilkausalität).[10] Erforderlich ist, dass sich der Schadensbeitrag der schädigenden Handlung einwandfrei von dem anderen Schadensbeitrag – etwa einer Vorschädigung des Verletzten – abgrenzen und damit der Haftungsanteil des Täters bestimmen lässt.[11] Andernfalls verbleibt es bei der Einstandspflicht für den gesamten Schaden, auch wenn dieser durch andere, schicksalhafte Umstände wesentlich mitverursacht worden ist.[12]

[8] Siehe ergänzend Jahnke/Burmann-Jahnke/Burmann, Handbuch des Personenschadensrechts, 1. Aufl. 2016, Kap. 2 Rn 310 f.
[10] BGH v. 20.5.2014 – VI ZR 187/13 – NJW-RR 2014, 1118 (Haftung bei einem teils schicksalhaft, teils behandlungsfehlerhaft verursachten Gesundheitsschaden); BGH v. 13.11.2007 – VI ZR 155/07 – BeckRS 2007, 18609; BGH v. 5.4.2005 – VI ZR 216/03 – NJW 2005, 2072; BGH v. 8.2.2000 – VI ZR 325/98 – NJW 2000, 2741; BGH v. 1.10.1996 – VI ZR 10/96 – NJW 1997, 796.
[11] BGH v. 20.5.2014 – VI ZR 187/13 – NJW-RR 2014, 1118 unter Hinweis auf Müller VersR 2006, 1289 (1296).

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