Um der Kontrollfunktion der Verteidigung nachzukommen, muss der Verteidiger unter Umständen an Rechtsmittel- und/oder Rechtsbehelfsverfahren teilnehmen. Dabei ist vorliegendes Werk eine wertvolle Hilfe für den Strafverteidiger und stellt eine konsequente Ergänzung der bekannten Handbücher von Burhoff für das strafrechtliche Ermittlungsverfahren bzw. die strafrechtliche Hauptverhandlung (s.o.) dar. Vorliegendes Werk unterteilt sich in vier Abschnitte: In Teil A werden die Rechtsmittel Berufung, Beschwerde und Revision behandelt, Teil B befasst sich mit den Rechtsbehelfen wie z.B. dem Antrag auf gerichtliche Entscheidung, der Anfechtung von Justizverwaltungsakten nach §§ 23 ff. EGGVG, dem Klageerzwingungsverfahren und der Wiederaufnahme, Teil C nimmt die außerordentlichen und konventionsrechtlichen Rechtsbehelfe der Menschenrechtsbeschwerde, Nichtigkeitsklage und Verfassungsbeschwerde in den Fokus. Der abschließende Teil D befasst sich mit der Vergütung und den Kosten. Für die praktische Arbeit sind Muster (z.B. zur Vergütungsvereinbarung), Übersichten oder auch Tabellen sehr hilfreich, die die Autoren vor dem Hintergrund praktischer Erfahrungen den Lesern an die Hand geben: So wird z.B. in der Tabelle zur sofortigen Beschwerde aufgegliedert, wann diese nach StPO/JGG/GVG oder dem Strafrechtsentschädigungsgesetz greifen soll. Zur Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zeigt eine Entscheidungssammlung, wann ein Verschulden bzw. Nichtverschulden von der Rechtsprechung angenommen wurde, so dass diese leicht zitiert werden kann. Die alphabetische Aufteilung nach Stichworten ist inzwischen bekannt und dürfte dem Leser keine Schwierigkeiten bereiten. Fazit: Der Strafverteidiger wird auf dieses Buch nicht verzichten – und zwar nicht nur, wenn es um die Durchführung von Rechtsmitteln geht, sondern auch wenn die eigene Argumentation in der Tatsacheninstanz den Spruchkörper im Hinblick auf die Vermeidung von angefochtenen Urteilen überzeugen soll.

RAin, FAin für Strafrecht und für Verkehrsrecht Gesine Reisert, Berlin

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