Ob ROSS in Zukunft Anwälte ersetzen wird, muss m.E. mit Ja und Nein beantwortet werden. ROSS wird bereits von mehreren amerikanischen Kanzleien eingesetzt und hilft so derzeit schon hunderten Rechtsanwälten, ihre Arbeitszeit besser zu nutzen und dadurch kosteneffizienter zu arbeiten. ROSS ersetzt daher schon jetzt die Arbeit von Anwälten, die Research und Zuarbeit leisten.

Den "kompletten Anwalt" ersetzt das System nicht, auf unterer Ebene können aber bereits viele Stellen eingespart werden. Ebenso ist denkbar, dass ROSS oder ein ähnliches KI-Legal-System in Zukunft, sofern günstig oder sogar kostenlos (möglicherweise werbebasiert), Fragen für juristische Laien beantwortet und dessen Ratschläge genauso gut wie die Ratschläge von Rechtsanwälten ausfielen. Auch strukturierbare Arbeiten, wie z.B. die Erstellung eines Erbvertrags oder von AGB, ließen sich von einer KI-Legal-Software automatisiert durchführen, sofern der Klient auf Nachfrage alle benötigten Daten richtig angibt.

 

Hinweis:

Interessant ist die Frage, da ROSS kein "echter" Anwalt ist, ob das Rechtsdienstleistungsgesetz geändert werden müsste. Speziell dann, wenn ROSS nicht von einer Kanzlei, sondern direkt von einer Softwarefirma, quasi ohne "Zwischenanwalt", eingesetzt würde.

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