Unterhalt, nachehelicher (Vorsorgeunterhalt)

Kurzbeschreibung

Muster eines anwaltlichen Aufforderungsschreibens an Gegner zur Zahlung nachehelichen Unterhalts, speziell von Elementar-, Altersvorsorgeunterhalt sowie der Kosten für eine angemessene Kranken- und Pflegeversicherung. Die Mandantin hat aufgrund der Betreuung des gemeinsamen minderjährigen Kindes einen Unterhaltsanspruch. (Die Berechnung erfolgt nach den unterhaltsrechtlichen Leitlinien der Familiensenate in Süddeutschland hin-sichtlich der Höhe des Erwerbstätigenbonus.)

Nachehelicher Unterhalt/Vorsorgeunterhalt

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Herrn Rechtsanwalt .../Frau Rechtsanwältin ...,

(Name, Anschrift)

Ihr Zeichen: ...

Sehr geehrter Herr Kollege .../Sehr geehrte Frau Kollegin ...,

hiermit zeigen wir an dass wir die rechtlichen Interessen von Frau ... anwaltlich vertreten.

Zwischenzeitlich ist unserer Mandantin Ihr Scheidungsantrag vom ... zugestellt worden. Gegenstand unserer Beauftragung ist die Regelung der Scheidungsfolgesachen, insbesondere die Klärung des nachehelichen Unterhalts.

Unsere Mandantin hat wegen der Betreuung des noch sehr kleinen gemeinsamen Sohnes auch noch nach der Scheidung einen Unterhaltsanspruch. Dazu gehören neben dem Elementarunterhalt auch der Altersvorsorgeunterhalt sowie die Kosten für eine angemessene Kranken- und Pflegeversicherung.

In der Anlage übersenden wir Ihnen einen Bankbeleg unserer Mandantin, aus dem zu entnehmen ist, dass sie Zinseinnahmen in Höhe von monatlich ... EUR hat.

Ebenfalls beigefügt ist die aktuelle Bescheinigung der Krankenversicherung unserer Mandantin mit den Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung.

Nach hier vorliegenden Informationen beträgt das monatliche Nettoeinkommen Ihres Mandanten ... EUR. Davon ist für berufsbedingte Aufwendungen eine Pauschale in Höhe von 5% in Abzug zu bringen, so dass für die Berechnung des Unterhalts ein Einkommen in Höhe von ... EUR verbleibt.

Der Unterhaltsanspruch unserer Mandantin errechnet sich wie folgt:

bereinigtes Nettoeinkommen Ihres Mandanten:	... EUR
abzüglich Kranken- und Pflegeversicherung unserer Mandantin:	... EUR
abzüglich Kindesunterhalt für Sohn ... 2 Jahre alt:	... EUR
Zwischenergebnis:	... EUR

Der Elementarunterhaltanspruch zur Ermittlung des Altersvorsorgeunterhalts errechnet sich vorläufig wie folgt:

verbleibendes Einkommen Ihres Mandanten (Zwischenergebnis von oben):	... EUR
abzüglich 10 % Erwerbsanreiz	... EUR
zuzüglich eigenes Einkommen unserer Mandantin	... EUR
Zwischenergebnis:	... EUR

Davon die Hälfte beträgt ... EUR und ist der Bedarf unserer Mandantin.

Nach Abzug der eigenen Einkünfte unserer Mandantin in Höhe von ... EUR ergibt sich daraus ein vorläufiger Unterhaltsanspruch in Höhe von ... EUR.

Nach der Bremer Tabelle (Stand: ... ) errechnet sich der Altersvorsorgeunterhalt wie folgt:

Rohunterhalt:	... EUR
fiktives Brutto: ... + Zuschlag in Prozent zur Berechnung der Bruttobemessungsgrundlage =	... EUR
Altersvorsorgeunterhalt: ... EUR × 18,6 %[1] =	... EUR

Nun ist das um Kindesunterhalt und Krankenversicherungsbeiträge bereinigte Einkommen Ihres Mandanten um den Altersvorsorgeunterhalt zu bereinigen:

Einkommen:	... EUR
abzüglich Altersvorsorgeunterhalt:	... EUR
Zwischenergebnis	... EUR
abzüglich Erwerbstätigenbonus 10% aus diesem Zwischenergebnis von ... EUR:	... EUR
Ergebnis	... EUR

Damit errechnet sich der Elementarunterhaltanspruch unserer Mandantin wie folgt:

Einkommen Ihres Mandanten aus o.g. Ergebnis:	... EUR
zuzüglich eigenes Einkommen unserer Mandantin	... EUR
Zwischenergebnis:	... EUR
Daraus die Hälfte ist der Bedarf in Höhe von	____________ EUR.

Nach Abzug der eigenen Einkünfte unserer Mandantin in Höhe von ... errechnet sich ein Anspruch von Elementarunterhalt in Höhe von ... EUR.

Wir haben Ihren Mandanten aufzufordern, ab dem ... einen monatlichen Unterhalt in Höhe von ... EUR zu bezahlen, bestehend aus ... EUR Krankenvorsorge-, ... EUR Altersvorsorge- und ... EUR Elementarunterhalt.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

...

Rechtsanwalt/Rechtsanwältin

[1] Der Beitragssatz der gesetzlichen Rentenversicherung beträgt derzeit 18,6 %. (Stand 01.01.2019)