1. Düsseldorfer Tabelle

Düsseldorfer Tabelle 2019

2. Rechenbeispiele

2.1 Additionsmethode

Der Verpflichtete M hat ein bereinigtes Nettoerwerbseinkommen von 20.00 EUR sowie Zinseinkünfte von 300 EUR. Seine Ehefrau F hat ein bereinigtes Nettoerwerbseinkommen von 1.000 EUR. Sämtliche Einkünfte sind prägend. Anspruch der F ?

Bedarf : ½ ( 9/10 * 2.000 EUR + 300 EUR + 9/10 * 1.000 EUR ) = 1.500 EUR

Höhe : 1.500 EUR -9/10 * 1.000 EUR = 600 EUR

2.2 Absoluter Mangelfall

Der unterhaltspflichtige Vater V hat ein bereinigtes Nettoeinkommen von 1.700 EUR. Unterhaltsberechtigt sind ein 18-jähriges Kind K1, das bei der Mutter M lebt und aufs Gymnasium geht, und die beiden minderjährigen Kinder K2 (14 Jahre) und K3 (10 Jahre), die von der Mutter betreut werden. Das Kindergeld von 588 EUR wird an die Mutter ausbezahlt, deren sonstiges Einkommen unter 1.080 EUR liegt.

Unterhaltsberechnung gemäß Nr. 23.1:

Mangels Leistungsfähigkeit der Mutter alleinige Barunterhaltspflicht von V für alle Kinder.

Bedarf K1: 527 EUR (DüssTab Gruppe 1, 4. Altersstufe) - 194 EUR Kindergeld ergibt einen ungedeckten Bedarf = Einsatzbetrag von 333 EUR

Bedarf K2: 467 EUR (DüssTab Gruppe 1, 3. Altersstufe) - 97 EUR 1/2 Kindergeld ergibt einen ungedeckten Bedarf = Einsatzbetrag von 370 EUR

Bedarf K3: 399 EUR (DüssTab Gruppe 1, 2. Altersstufe) - 100 EUR 1/2 Kindergeld ergibt einen ungedeckten Bedarf = Einsatzbetrag von 299 EUR

Summe der Einsatzbeträge: 333 + 370 + 299 = 1.002 EUR

Verteilungsmasse:

Einkommen 1.700 EUR - Selbstbehalt 1.080 EUR = 620 EUR

Prozentuale Kürzung:

620/1002 * 100 = 61,88 %

Berechnung der gekürzten Unterhaltsansprüche:

K1: 333 EUR * 61,88 % = 209 EUR; zum Leben verfügbar also 206 + 194 = 400 EUR;

K2: 370 EUR * 61,88 % = 228 EUR; zum Leben verfügbar also 229 + 97 = 326 EUR;

K3: 299 EUR * 61,88 % = 183 EUR; zum Leben verfügbar also 185 + 100= 285 EUR.

3. Zusammenstellung der Bedarfssätze und Selbstbehalte

3.1 Bedarfssätze

 
I. Regelbedarf eines volljährigen Kindes, das nicht im Haushalt eines Elternteils lebt (Nr. 13.1.2) 735
II. Mindestbedarf eines Ehegatten (Nr. 15.1), eines aus § 1615l BGB Berechtigten (Nr. 18) und anderer Unterhaltsbedürftiger, die nicht Kinder oder (geschiedene) Ehegatten sind 880

3.2 Selbstbehalte

 
III. Monatlicher Selbstbehalt gegenüber minderjährigen und ihnen gleichgestellten (§ 1603 Abs. 2 BGB) Kindern (Nr. 21.2)  
a. des erwerbstätigen Unterhaltsverpflichteten 1.080
b. des nichterwerbstätigen Unterhaltsverpflichteten 880
IV. Monatlicher Selbstbehalt gegenüber anderen Kindern (Nr. 21.3.1) 1.300

V. Monatlicher Selbstbehalt gegenüber Ehegatten (Nr. 21.4) und Ansprüchen nach § 1615 l BGB (Nr. 21.3.2)

nach Fn. 1 zu Nr. 21.4 teilweise bei Nichterwerbstätigkeit

1.200

1.090
VI. Monatlicher Selbstbehalt gegenüber Verwandten aufsteigender Linie und Enkeln mindestens (zzgl. die Hälfte des dieses Einkommen übersteigenden Betrages, Nr. 21.3.3) 1.800
VII. Bedarf des mit dem Pflichtigen zusammenlebenden Ehegatten (Nr. 22)  
a. gegenüber nachrangigen (geschiedenen) Ehegatten mindestens 960
b. gegenüber nicht unter § 1603 Abs. 2 BGB fallenden Kindern 1.040
c. gegenüber Eltern / Enkelunterhalt mindestens 1.440

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge