Eine erschöpfende Aufzählung ist wegen der Vielzahl der Abgabeverpflichtungen hier nicht möglich.[1]

Beispiele

Beispielsweise zählen zu den öffentlichen Lasten:

  • Grundsteuern (§ 12 GrStG), auch wenn die Erhebungszeiträume mehr als 2 Jahre vor dem Grundstückserwerb liegen[2],
  • Gebäudesteuern,
  • Erschließungsbeiträge (§ 134 Abs. 2 BauGB)[3],
  • Kanalanschlussgebühren[4],
  • grundstücksbezogene Benutzungsgebühren[5], z. B. Straßenreinigungs-, Abfall- und Abwassergebühren,
  • Schornsteinfegerkosten (§ 20 Abs. 2 Schornsteinfeger-Handwerksgesetz – SchfHwG) ),
  • Wertausgleichsbetrag für Altlastensanierung nach § 25 BBodSchG,
  • im Umlegungsverfahren nach den §§ 5761 BauGB zugunsten der Gemeinde festgesetzte Geldleistungen,
  • Flurbereinigungsbeiträge (§ 20 FlurbG).

Nicht unter die öffentlichen Lasten und Abgaben fallen

  • Grunderwerbsteuer,
  • öffentlich-rechtliche Baubeschränkungen (Bebauungsplan, Flurbereinigungsverfahren[6], Baulasten),
  • Baugenehmigungsgebühr,
  • Stellplatzablösebeträge[7]
  • gesetzliche Vorkaufsrechte.

Bei anderen Abgaben wiederum ist die Einordnung streitig, etwa bei den Müllgebühren.[8]

[1] Dazu ausführlich Stöber, a. a. O., Rn. 6.
[2] OVG Bautzen, Beschluss v. 8.1.2009, 5 A 168/08, NZM 2009 S. 447.
[3] OVG Münster, Urteil v. 23.7.2014, 9 A 169/12, DWW 2014 S. 385; BGH, Urteil v. 2.7.1993, V ZR 157/92, NJW 1993 S. 2796 m. w. N.; ferner Gruppe 5 S. 271 ff.; zur Behandlung in der Zwangsversteigerung vgl. BGH, Beschluss v. 20.12.2007, V ZB 89/07, NVwZ-RR 2008 S. 43; VG Aachen, Urteil v. 22.1.2009, 4 K 2328/05, juris.
[5] Vgl. etwa § 6 Abs. 5 Kommunalabgabengesetz NRW.
[6] OLG Köln, Urteil v. 5.5.1976, 2 U 57/75, MDR 1976 S. 931.
[7] LG Aachen, Urteil v. 21.4.1993, 4 O 641/99, NJW-RR 1993 S. 1488. Gleichwohl kann die Zahlungspflicht auf den Rechtsnachfolger übergehen, OVG Greifswald, Urteil v. 25.11.2004, 3 L 218/03, LKV 2005 S. 561.
[8] Für öffentliche Last: LG Kleve: Beschluss v. 21.1.2009, 4 T 240/08, BeckRS 2009 S. 87738; a. A. LG Zweibrücken, Urteil v. 2.3.2007, 1 O 152/06, Rpfleger 2007 S. 492.

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