Schwab/Ernst8. Aufl. 2019, geb., 2162 S., C.H.BECKISBN 978-3-406-73169-3169 EUR

Im Herbst 2019 ist die völlig überarbeitete 8. Auflage dieses Standardwerks zum Scheidungsrecht erschienen. Die Herausgeberschaft wurde nach Ausscheiden von Prof. Dr. Schwab nunmehr durch Prof. Dr. Ernst übernommen. Zugleich haben sich auch Veränderungen bei den Bearbeitern ergeben, die ihre praktische richterliche Erfahrung in ihre jeweiligen Beiträge einfließen lassen konnten.

Auf rund 2100 Seiten gibt das Werk eine umfassende und systematische Darstellung zu den im Zusammenhang mit der Trennung, Scheidung und den Scheidungsfolgen praxisrelevanten Fragen. In Abgrenzung zu den früheren Auflagen kommt den Auslandsbezügen eine stärkere Bedeutung zu, wobei sich auch die Gliederung der jeweiligen Bearbeitungen hieran orientiert. Bei der Darstellung der einzelnen Themenbereiche erfolgt jeweils nach Darstellung des materiellen Rechts eine Übersicht zu dem maßgeblichen Verfahrensrecht bzw. schließt sich jeweils ein Kapitel zu den Auslandsbezügen an. Das Werk selbst gliedert sich in sieben Teilabschnitte, wobei jedem Teil eine umfassende Inhaltsübersicht mit Randzifferangabe vorangestellt ist. Die sehr detaillierte Übersicht ermöglicht es dem Leser, zügig die für ihn relevanten Ausführungen zu finden und sodann, unter Rückgriff auf die umfassend benannten Fundstellen von Rechtsprechung und Literatur, eine vertiefende Recherche vorzunehmen.

In Teil I des Buches werden allgemeine Fragen des familiengerichtlichen Verfahrens dargestellt, wie etwa Zuständigkeitsfragen, die Auflistung der einzelnen Familiensachen verbunden mit einer umfassenden Darstellung der jeweils davon erfassten Verfahrensgegenstände oder Fragen des Scheidungs- und Verbundverfahrens. Umfassend erläutert werden Verfahren der einstweiligen Anordnung, die geltenden Verfahrensgrundsätze, Entscheidungsinhalte sowie Fragen der Abänderung und Anfechtbarkeit. Thematisiert werden ebenso Rechtsmittel, Fragen der Wiedereinsetzung, Abänderungsverfahren, die Verfahrenskostenhilfe sowie letztlich Kostenentscheidungen. Abgerundet wird dieses Kapitel durch eine umfassende Übersicht zu den Verfahrenswerten.

Teil II des Werkes ist der Ehescheidung gewidmet. Im Rahmen der Darstellung des materiellen Rechts wird die Antragstellung und Zustimmung zu einem Scheidungsantrag ebenso erläutert, wie die Scheidungsvoraussetzungen, die jeweils durch Prüfungsschemata ergänzt werden. Bei der Erläuterung der tatbestandlichen Voraussetzungen wird sowohl zu § 1565 Abs. 2 BGB als auch zu § 1568 Alt.2 BGB eine umfassende Kasuistik zur Verfügung gestellt, die mit weiteren Rechtsprechungshinweisen verbunden ist. Bei der Darstellung des Verfahrensrechts werden neben den Grundsätzen zur mündlichen Verhandlung auch die zentralen Fragen zum Scheidungsverbund und dessen Auflösung erörtert. Es schließen sich Hinweise zu den im Scheidungsverfahren geltenden Besonderheiten der Verfahrenskostenhilfe an, bevor zu den Auslandsbezügen übergeleitet wird. Unter weitergehender Darstellung der Brüssel IIa-VO sowie der Rom III-VO werden Fragen der internationalen Zuständigkeit und des anwendbaren Rechts erörtert sowie Fragen zur Anerkennung ausländischer Entscheidungen dargestellt.

Das Sorge- und Umgangsrecht ist Gegenstand von Teil III des Werkes. Die Darstellung des materiellen Rechts richtet sich zunächst auf Fragen der elterlichen Sorge, d.h. mit Blick auf die Beibehaltung der gemeinsamen Sorge werden übersichtlich Alltagsangelegenheiten von jenen abgegrenzt, denen eine wesentliche Bedeutung zukommt, so dass in diesem Kontext dann auch die Antragsvoraussetzungen nach § 1628 BGB umfassend erläutert werden. Unter dem Blickwinkel einer zu beantragenden Alleinsorge erfolgt die umfassende Darstellung der tatbestandlichen Voraussetzungen des § 1671 BGB, wobei diese Voraussetzungen eingehend erläutert werden. Das paritätische Wechselmodell wird nicht nur mit seinen Voraussetzungen dargestellt, sondern auch den sich hieran anschließenden rechtlichen Folgen, wie etwa Unterhaltsfragen oder Kindergeldregelungen. Nach einer Darstellung der elterlichen Sorge bei nicht miteinander verheirateten Eltern wird das Verfahren nach den §§ 1666, 1666a BGB umfassend dargestellt mit den jeweiligen Voraussetzungen, die anhand einzelner Fallgruppen näher dargestellt werden, sowie den möglichen gerichtlichen Maßnahmen. Zum Umgangsrecht erfolgt eine umfassende Darstellung des § 1684 BGB, den hieraus folgenden Obliegenheiten der Eltern, der Ausgestaltung gerichtlicher Entscheidungen sowie möglicher Umgangsbeschränkungen und den Voraussetzungen zu einer Entscheidungsänderung. Die Ausführungen zum materiellen Recht schließen sodann mit einer Darstellung des Umgangsrechts von Bezugspersonen nach § 1685 BGB sowie des biologischen Vaters nach § 1686a BGB. Zum Verfahrensrecht werden neben der Institution des Verfahrensbeistands vor allem die zentralen Verfahrensgrundsätze, bestehende Anhörungspflichten, das Vermittlungsverfahren, Eilverfahren sowie die Abänderungs...

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