Entscheidungsstichwort (Thema)

Vorlage zur Vorabentscheidung. Rechtsangleichung. Geistiges Eigentum. Urheberrecht und verwandte Schutzrechte. Ausschließliches Vervielfältigungsrecht. Ausnahmen und Beschränkungen. Ausnahme für Privatkopien. Gerechter Ausgleich. Abschluss privatrechtlicher Vereinbarungen zur Festlegung der Kriterien für die Befreiung von der Entrichtung des gerechten Ausgleichs. Beschränkung des Erstattungsanspruchs auf Endnutzer

 

Normenkette

Richtlinie 2001/29/EG Art. 5 Abs. 2 Buchst.b

 

Beteiligte

Microsoft Mobile Sales International u.a

Telecom Italia SpA

Fastweb SpA

Wind Telecomunicazioni SpA

Microsoft Mobile Sales International Oy

Hewlett-Packard Italiana Srl

Samsung Electronics Italia SpA

Dell SpA

Sony Mobile Communications Italy SpA

Ministero per i beni e le attività culturali (MIBAC)

Società italiana degli autori ed editori (SIAE)

Istituto per la tutela dei diritti degli artisti interpreti esecutori (IMAIE)

Associazione nazionale industrie cinematografiche audiovisive e multimediali (ANICA)

Associazione produttori televisivi (APT)

 

Tenor

Das Recht der Europäischen Union, insbesondere Art. 5 Abs. 2 Buchst. b der Richtlinie 2001/29/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2001 zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft, ist dahin auszulegen, dass es einer nationalen Regelung wie der in den Ausgangsverfahren fraglichen entgegensteht, wonach zum einen die Befreiung von der Entrichtung der Abgabe für Privatkopien für Hersteller und Importeure von Geräten und Trägern, die für einen eindeutig anderen Gebrauch als die Anfertigung von Privatkopien bestimmt sind, voraussetzt, dass zwischen einer Einrichtung, die über ein gesetzliches Monopol zur Vertretung der Interessen von Werkurhebern verfügt, und den zur Zahlung des Ausgleichs Verpflichteten oder deren Berufsverbänden Vereinbarungen geschlossen werden, und die zum anderen vorsieht, dass die Erstattung einer solchen Abgabe bei zu Unrecht erfolgter Entrichtung nur der Endnutzer dieser Geräte und Träger verlangen kann.

 

Tatbestand

In der Rechtssache

betreffend ein Vorabentscheidungsersuchen nach Art. 267 AEUV, eingereicht vom Consiglio di Stato (Staatsrat, Italien) mit Entscheidung vom 4. Dezember 2014, beim Gerichtshof eingegangen am 2. März 2015, in dem Verfahren

Microsoft Mobile Sales International Oy, vormals Nokia Italia SpA,

Hewlett-Packard Italiana Srl,

Telecom Italia SpA,

Samsung Electronics Italia SpA,

Dell SpA,

Fastweb SpA,

Sony Mobile Communications Italy SpA,

Wind Telecomunicazioni SpA

gegen

Ministero per i beni e le attività culturali (MIBAC),

Società italiana degli autori ed editori (SIAE),

Istituto per la tutela dei diritti degli artisti interpreti esecutori (IMAIE), in Liquidation,

Associazione nazionale industrie cinematografiche audiovisive e multimediali (ANICA),

Associazione produttori televisivi (APT),

Beteiligte:

Assotelecomunicazioni (Asstel),

Vodafone Omnitel NV,

H3G SpA,

Movimento Difesa del Cittadino,

Assoutenti,

Adiconsum,

Cittadinanza Attiva,

Altroconsumo,

erlässt

DER GERICHTSHOF (Zweite Kammer)

unter Mitwirkung des Kammerpräsidenten M. Ilešič (Berichterstatter), der Richterin C. Toader, des Richters A. Rosas, der Richterin A. Prechal und des Richters E. Jarašiūnas,

Generalanwalt: N. Wahl,

Kanzler: L. Carrasco Marco, Verwaltungsrätin,

aufgrund des schriftlichen Verfahrens und auf die mündliche Verhandlung vom 24. Februar 2016,

unter Berücksichtigung der Erklärungen

  • der Microsoft Mobile Sales International Oy, vertreten durch G. Cuonzo und Vincenzo Cerulli Irelli, avvocati,
  • der Hewlett-Packard Italiana Srl, vertreten durch A. Clarizia und M. Quattrone, avvocati,
  • der Telecom Italia SpA, vertreten durch F. Lattanzi und E. Stajano, avvocati,
  • der Samsung Electronics Italia SpA, vertreten durch S. Cassamagnaghi, P. Todaro und E. Raffaelli, avvocati,
  • der Dell SpA, vertreten durch L. Mansani und F. Fusco, avvocati,
  • der Sony Mobile Communications Italy SpA, vertreten durch G. Cuonzo sowie Vincenzo und Vittorio Cerulli Irelli, avvocati,
  • der Wind Telecomunicazioni SpA, vertreten durch B. Caravita di Toritto, S. Fiorucci und R. Santi, avvocati,
  • der Società italiana degli autori ed editori (SIAE), vertreten durch M. Siragusa und M. Mandel, avvocati,
  • der Assotelecomunicazioni (Asstel), vertreten durch M. Libertini, avvocato,
  • der Altroconsumo, vertreten durch G. Scorza, D. Reccia und M. Salvati, avvocati,
  • der italienischen Regierung, vertreten durch G. Palmieri als Bevollmächtigte im Beistand von A. Vitale und S. Fiorentino, avvocati dello Stato,
  • der französischen Regierung, vertreten durch D. Colas und D. Segoin als Bevollmächtigte,
  • der Europäischen Kommission, vertreten durch V. Di Bucci und J. Samnadda als Bevollmächtigte,

nach Anhörung der Schlussanträge des Generalanwalts in der Sitzung vom 4. Mai 2016

folgendes

Urteil

 

Entscheidungsgründe

Rz. 1

Das Vorabentscheidungsersuchen betrifft die Auslegung von Art. 5 Abs. 2 Buchst. b der Richtlinie 2001/29/EG des Europäischen Parlamen...

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