Entscheidungsstichwort (Thema)

Elektronische Kommunikationsnetze und -dienste. Verwaltungsabgaben, die von Unternehmen des betreffenden Sektors erhoben werden. Nationale Regelung, die Betreiber elektronischer Kommunikationsdienste zur Zahlung einer Abgabe verpflichtet, mit der die Betriebskosten der nationalen Regulierungsbehörden gedeckt werden sollen

 

Normenkette

Richtlinie 2002/20/EG Art. 12

 

Beteiligte

Vodafone Omnitel

Telecom Italia SpA

Fastweb SpA

Vodafone Omnitel NV

Wind Telecomunicazioni SpA

Sky Italia srl

Ministero dell'Economia e delle Finanze

Presidenza del Consiglio dei Ministri

Autorità per le Garanzie nelle Comunicazioni

Commissione di Garanzia dell'Attuazione della Legge sullo Sciopero nei Servizi Pubblici Essenziali

 

Tenor

Art. 12 der Richtlinie 2002/20/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. März 2002 über die Genehmigung elektronischer Kommunikationsnetze und -dienste (Genehmigungsrichtlinie) ist dahin auszulegen, dass er einer Regelung eines Mitgliedstaats wie derjenigen der Ausgangsverfahren, wonach Unternehmen, die einen elektronischen Kommunikationsdienst oder ein elektronisches Kommunikationsnetz bereitstellen, eine Abgabe zur Deckung sämtlicher vom Staat nicht getragenen Kosten der nationalen Regulierungsbehörde schulden, deren Höhe anhand der Einkünfte dieser Unternehmen bestimmt wird, unter der Voraussetzung nicht entgegensteht, dass diese Abgabe lediglich der Deckung der Kosten im Zusammenhang mit den in Art. 12 Abs. 1 Buchst. a der Genehmigungsrichtlinie angeführten Tätigkeiten dient, dass die Gesamtheit der Einnahmen aus dieser Abgabe nicht die Gesamtheit der Kosten übersteigt, die für diese Tätigkeiten anfallen, und dass diese Abgabe den einzelnen Unternehmen in einer objektiven, verhältnismäßigen und transparenten Weise auferlegt wird; dies zu prüfen, ist Sache des vorlegenden Gerichts.

 

Tatbestand

In den verbundenen Rechtssachen

betreffend Vorabentscheidungsersuchen nach Art. 267 AEUV, eingereicht vom Tribunale amministrativo regionale per il Lazio (Italien) mit Entscheidungen vom 22. Februar 2012, beim Gerichtshof eingegangen am 14. Mai 2012 (Rechtssachen C-228/12 bis C-232/12) und am 24. Mai 2012 (Rechtssachen C-254/12 bis C-258/12), in den Verfahren

Vodafone Omnitel NV (C-228/12, C-231/12 und C-258/12),

Fastweb SpA (C-229/12 und C-232/12),

Wind Telecomunicazioni SpA (C-230/12 und C-254/12),

Telecom Italia SpA (C-255/12 und C-256/12),

Sky Italia srl (C-257/12)

gegen

Autorità per le Garanzie nelle Comunicazioni,

Presidenza del Consiglio dei Ministri (C-228/12 bis C-232/12, C-255/12 und C-256/12),

Commissione di Garanzia dell'Attuazione della Legge sullo Sciopero nei Servizi Pubblici Essenziali (C-229/12, C-232/12 und C-257/12),

Ministero dell'Economia e delle Finanze (C-230/12),

Beteiligte:

Wind Telecomunicazioni SpA (C-228/12, C-229/12, C-232/12, C-255/12 bis C-258/12),

Telecom Italia SpA (C-228/12, C-230/12, C-232/12 und C-254/12),

Vodafone Omnitel NV (C-230/12 und C-254/12),

Fastweb SpA (C-230/12, C-254/12 und C-256/12),

Television Broadcasting System SpA (C-257/12)

erlässt

DER GERICHTSHOF (Achte Kammer)

unter Mitwirkung des Kammerpräsidenten E. Jarašiūnas (Berichterstatter) sowie der Richter A. Ó Caoimh und C. G. Fernlund,

Generalanwalt: N. Jääskinen,

Kanzler: A. Calot Escobar,

aufgrund des schriftlichen Verfahrens,

unter Berücksichtigung der Erklärungen

  • der Vodafone Omnitel NV, vertreten durch M. Libertini und V. Cerulli Irelli, avvocati,
  • der Fastweb SpA, vertreten durch G. Nava, avvocato,
  • der Wind Telecomunicazioni SpA, vertreten durch I. Perego, avvocato,
  • der Telecom Italia SpA, vertreten durch F. S. Cantella, F. Cardarelli und F. Lattanzi, avvocati,
  • der Sky Italia srl, vertreten durch O. Grandinetti und R. Mastroianni, avvocati,
  • der italienischen Regierung, vertreten durch G. Palmieri als Bevollmächtigte im Beistand von A. De Stefano, avvocato dello Stato,
  • der belgischen Regierung, vertreten durch J.-C. Halleux und T. Materne als Bevollmächtigte,
  • der niederländischen Regierung, vertreten durch M. Bulterman und C. Wissels als Bevollmächtigte,
  • der portugiesischen Regierung, vertreten durch L. Inez Fernandes als Bevollmächtigten im Beistand von S. Gonçalves do Cabo, advogado,
  • der Europäischen Kommission, vertreten durch E. Montaguti und L. Nicolae als Bevollmächtigte,

aufgrund des nach Anhörung des Generalanwalts ergangenen Beschlusses, ohne Schlussanträge über die Rechtssache zu entscheiden,

folgendes

Urteil

 

Entscheidungsgründe

Rz. 1

Die Vorabentscheidungsersuchen betreffen die Auslegung von Art. 12 der Richtlinie 2002/20/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. März 2002 über die Genehmigung elektronischer Kommunikationsnetze und -dienste (Genehmigungsrichtlinie) (ABl. L 108, S. 21).

Rz. 2

Diese Ersuchen ergehen im Rahmen von zehn Rechtsstreitigkeiten zwischen der Vodafone Omnitel NV, der Fastweb SpA (im Folgenden: Fastweb), der Wind Telecomunicazioni SpA, der Telecom Italia SpA und der Sky Italia srl gegen die Autorità per le Garanzie nelle Comunicazioni (Aufsichtsbehörde für das ...

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